Keuchhusten tritt im Saarland weiterhin häufig auf

Im Saarland erkranken weiterhin relativ viele Menschen an Keuchhusten. Schon jetzt liegen die Fallzahlen höher als im vergangenen Jahr. Der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) rät deshalb zur Schutzimpfung.

Die Zeiten, in denen wegen Corona reihenweise die Familienfeste ausgefallen sind und ständig Leute bei der Arbeit gefehlt haben, sind vorbei. Weil die Kontaktbeschränkungen weggefallen sind, gibt es jetzt aber eine Art Nachholeffekt bei anderen Lungen-Infektionskrankheiten, sagen Kinderärzte - zum Beispiel bei Keuchhusten. Im Saarland sind die Fälle dieses Jahr im Vergleich zu den Vorjahren stark angestiegen.

Hohe Fallzahlen im Saarland

Im Saarland wurden dieses Jahr bereits 69 Fälle von Keuchhusten gemeldet. Das sind jetzt schon mehr als im gesamten letzten Jahr. Der bisherige Höchststand, seitdem vor elf Jahren die Meldepflicht eingeführt worden war, lag bei 206 Fällen im Jahr 2017.

Hochansteckende, bakterielle Krankheit

Keuchhusten ist eine hochansteckende bakterielle Krankheit, die etwa beim Husten, Niesen oder Sprechen durch winzige Tröpfchen übertragen wird. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung führt fast jeder Kontakt zwischen einem Erkrankten und einem ungeschützten Menschen zu einer Ansteckung.

Langer Krankheitsverlauf, Symptome erkennen

Das Gemeine am Keuchhusten: Er kommt erstmal wie eine ganz normale Erkältung mit Schnupfen und Husten daher. Erst nach zwei bis vier Wochen träten Symptome auf, an denen man eine Keuchhusteninfektion erkennen kann, sagt der Kinderarzt Benedikt Brixius aus Homburg: "Es sind sehr schnell hintereinander folgende Hustenstöße mit tiefem Einatmen am Ende."

Säuglinge besonders gefährdet

Man müsse allerdings betonen, dass Kinder im Säuglingsalter "oft überhaupt keinen typischen Husten" hätten, so Brixius. Hier könne sich Keuchhusten "durch echte Atempausen bemerkbar machen, was dann auch gefährlich ist."

Säuglinge sind daher besonders gefährdet, daneben aber auch Senioren. Bei ihnen führt der Keuchhusten zwar nicht zu Atemaussetzern, aber die heftigen Hustenanfälle über Stunden und Tage hinweg sind für den Körper extrem anstrengend. Dadurch werden Infizierte auch anfälliger für zusätzliche Infekte.

Impfung regelmäßig auffrischen

Das Gute ist: Gegen Keuchhusten kann man sich impfen lassen. Brixius empfiehlt das für alle Altersgruppen, auch Erwachsene sollten die Impfung alle zehn Jahre auffrischen.

Eine Besonderheit bildeten Schwangere. "Die sollten sich in den letzten drei Monaten einmal gegen Keuchhusten impfen lassen", egal wann die vorherige Impfung war. Denn: Die Mutter übertrage dann die schützenden Antikörper auf das Ungeborene - "und das ist dann durch die Mutter mitgeschützt."

Gesindheitsminister ruft zur Impfung auf

Auch der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) ruft angesichts der steigenden Fallzahlen nochmals nachdrücklich dazu auf, sie auch zu nutzen: "Keuchhusten ist eine schwere Erkrankung, die auch zu sehr, sehr schweren Verläufen führen kann und deshalb ist die Impfung der beste Schutz, den man wählen kann."

Leider ließen sich zu wenige Menschen im Saarland impfen, so der Gesundheitsminister. "Wir appellieren dringend insbesondere an die Eltern von kleinen Kindern, die Impfangebote wahrzunehmen."

Weitere Informationen zu Keuschhusten

Weitere detaillierte Informationen zum Keuchhusten, dem Krankheitsverlauf und der Impfempfehlung gibt es im Internet auf der Seite infektionsschutz.de.

Über dieses Thema berichtete der SAARTEXT am 24.04.2024.

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