Lichterfahrt im Köllertal muss abgesagt werden
Im Köllertal sind viele Menschen enttäuscht. Sie hatten sich auch in dieser Adventszeit wieder auf die Lichterfahrt der Landwirte gefreut. Doch diese wurde nun von den Organisatoren abgesagt. Die Auflagen seien zu hoch.
Im Jahr 2020, also zu Corona-Zeiten, waren die Lichterfahrten bundesweit unter dem Motto "Ein Funken Hoffnung" als eine Protestaktion der Landwirte entstanden.
Auch im Saarland hatten sich verschiedene Orte angeschlossen. Doch was als Protestaktion begann, gilt heute eher als Veranstaltung mit Unterhaltungscharakter, erklärt Lars Weber, Pressesprecher vom Regionalverband Saarbrücken, zu dem das das Köllertal gehört.
Für eine Veranstaltung müsse aber, anders als für eine Protestaktion, eine Vollsperrung eingerichtet werden. Wie beispielsweise bei einem Fastnachtsumzug: Eine begrenzte, überschaubare Strecke von drei bis sieben Kilometern werde dann abgesperrt.
Zu viel Bürokratie und Aufwand
Im Köllertal hatte es Pläne für eine richtig lange Traktor-Lichterfahrt gegeben, von Ort zu Ort und mit Begleitung der Polizei. Das hat die Mitorganisatorin Karoline Neu aus Obersalbach dem SR erzählt. So, wie es am Wochenende in St. Wendel gemacht wurde.
Aus dem Regionalverband aber hieß es, dass der Aufwand nicht zu stemmen wäre: So hätte es zum Beispiel für jeden Traktor mindestens eine Person gebraucht, die an der Seite mitlaufe. Zudem hätten Vollsperrungen eingerichtet werden müssen.
Besonders ärgerlich: In St. Wendel ging der Trekker-Corso am Wochenende als Demonstration durch, mit Straßensperrung und Polizeibegleitung. Der Landkreis hatte das so genehmigt. Unter der Auflage, dass es keine blitzenden Lichter geben durfte.
Was in St. Wendel geht, gilt nicht für das Köllertal
Genau das hätten sich auch die Organisatoren im Köllertal gewünscht. Vor allem, weil es bereits im vergangenen Jahr einen runden Tisch mit allen Beteiligten dazu gegeben hatte und klar war: Das Thema birgt Zündstoff. Viele Köllertaler können die dortige Regelung nicht nachvollziehen.
Vom Regionalverbandsprecher Wber jedenfalls heißt es: Man habe sich zwar unter den Landkreisen ausgetauscht, aber am Ende habe eben jeder selbst entschieden, wie man es regelt.
Und um es für das ganze Saarland einheitlich zu entscheiden, müssten sich entweder die Landkreise absprechen oder die Oberste Straßenverkehrsbehörde, angesiedelt bei Umweltministerin Petra Berg, auf Landesebene entscheiden.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 02.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.