Kritik an mangelnder Information beim Hochwasserschutz in Lauterbach

Mangelnde Information beim Hochwasserschutz in Lauterbach

Reporterin: Lea Kiehlneker/Onlinefassung: Corinna Kern   15.02.2025 | 12:00 Uhr

Es ist klar, dass viele saarländische Kommunen mehr für den Hochwasserschutz tun müssen, um mögliche Schäden in Zukunft zu minimieren. Der Ortsvorsteher von Lauterbach wirft der Stadt Völklingen jetzt vor, die Bürger dabei zu wenig einzubeziehen. Diese weist die Kritik zurück.

Besonders das Pfingsthochwasser 2024 hat gezeigt, dass viele saarländische Kommunen mehr für den Hochwasserschutz tun müssen. Dabei sei es wichtig, dass die Bürger und auch die Ortsvorsteher der einzelnen Dörfer ausreichend über Maßnahmen informiert werden, sagt Erik Roskothen, der Ortsvorsteher von Lauterbach.

Ortsvorsteher kritisiert mangelnde Information

Im Fall von Lauterbach passiere das zu wenig, so Roskothens Kritik. Er ärgert sich darüber, dass die Stadt Völklingen ihn und die Bürger vor Ort nicht besser informiert. Statt im persönlichen Gespräch habe er aus einer Pressemitteilung erfahren, dass in Völklingen-Ludweiler jetzt untersucht wird, wie es zu Überschwemmungen kommen konnte. Diesen Bedarf sieht er auch in Lauterbach.

„Die Kommunikation muss einfach da sein. Und ich bin nun mal auch gewählter Ortsvorsteher, habe einen Ortsrat mit elf Mitgliedern, die auch daran interessiert sind", so Roskothen. Der Ortsrat könne den Bürgern bei Nachfragen keine qualitative Auskunft geben, weil man sie nicht in das Projekt einbinde.

Oberbürgermeister weist Kritik zurück

Roskothen kann nicht verstehen, warum die Untersuchung nur in Ludweiler vorgenommen wird. Auch in Lauterbach gebe es Fehler im Kanalsystem und mögliche Rückstausituationen. "Wir müssen jetzt hier schauen: Wo sind die Probleme, wo haben wir wirklich Nachholbedarf, Nachbesserungsbedarf und das wird hier ganz außen vor gelassen.“

Der Völklinger Oberbürgermeister Stephan Tautz weist die Kritik zurück. Für den Ort seien bereits Vorkehrungen getroffen worden. In Lauterbach gebe es seit 15 Jahren ein Projekt.

Studie für Lauterbach abgeschlossen

Tautz bezieht sich dabei auf die Lauterbach-Studie, die nach fünfzehn Jahren abgeschlossen ist. Aktuell würden daraus Maßnahmen abgeleitet, die noch in diesem Jahr den Bürgern vor Ort vorgestellt werden sollen. Allerdings geht es dabei um Überschwemmungen, die durch den Lauterbach entstehen, nicht um die Probleme mit der Kanalisation.

Untersuchungen im Kanalsystem

Zu denen sagt Volker Müller, Sachbearbeiter im Tiefbau: „Es wurden auch im Kanalsystem neuralgische Punkte mitgeteilt und sind jetzt bekannt geworden. Dort laufen tatsächlich auch hydraulische Untersuchungen, was man dort machen kann.“

Die Verwaltung beteuert, dass man im Austausch mit dem Entsorgungsverband sei, Maßnahmen plane und die Umsetzung beschleunigen wolle.

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 15.02.2025 auf SR 3 Saarlandwelle


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