Der Kinderschutzbund Saar verfügt über sechs Ortsverbände. Tendenz sinkend. Die finanziellen Mittel sind da, es fehlen aber Freiwillige, die das Angebot aufrechterhalten. Besonders betroffen ist der Ortsverband in Spiesen-Elversberg, der letzte noch aktive im Landkreis Neunkirchen.
Bald kann Angebot nicht mehr aufrecht erhalten werden
Sandra Springer engagiert sich schon seit fast zehn Jahren beim Kinderschutzbund in Spiesen-Elversberg. Es macht ihr Freude, den Kindern, die meist aus schwierigen Verhältnissen kommen, ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
So werden hier Kurse für die Kinder organisiert: Malen zum Beispiel oder Makramee-Workshops. Acht aktive Helfer kümmern sich um das Angebot. Doch es fehlt an zusätzlicher Unterstützung. Sie bekommen das nicht mehr gestemmt, sagt die erste Vorsitzende Christina Denne. Viele seien berufstätig, hätten selbst Kinder und es sei für sie problemantisch, Job, Familie und die Tätigkeit beim Kinderschutzbund unter einen Hut zu bringen.
Keiner hat mehr Zeit für ein Ehrenamt
Es gebe schlicht ein Nachwuchsproblem, sagt Denne. "Es ist halt viel. Wenn die von der Ausbildung kommen, sind jung, haben sie kein Interesse am Kinderschutzbund. Dann kommt die Zeit: Heiraten, Kinder. Mit Kindern hat man sowieso keine Zeit. Und ab einem gewissen Alter, klappt das auch nicht mehr. Es ist halt sehr schwer, genau den richtigen Zeitpunkt zu finden!"
Auch der letzte Kinderschutzbund-Ortsverband im Landkreis Neunkirchen ist nun kurz davor, aufzugeben. Inzwischen verteilen die Mitglieder Flyer und hängen Plakate auf. Um damit nicht nur interessierte Kinder zu den Workshops anzulocken, sondern auch zukünftige Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 30.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.