Der Kiebitz ist wieder im Saarland!

Der Kiebitz ist wieder im Saarland

Reporter: René Hengken/Onlinefassung: Dagmar Scherer   13.06.2024 | 12:30 Uhr

Immer mehr heimische Vogelarten sind bei uns vom Aussterben bedroht. Dazu gehört zum Beispiel auch der Kiebitz. Der Nabu hat ihn deshalb auch in diesem Jahr zum Vogel des Jahres gewählt. Jetzt gibt es aber eine gute Nachricht. Ein Kiebitzpärchen hat sich wieder im Saarland niedergelassen – und zwar bei Besch.

Zwischen Besch und Nennig auf eine der vielen, großen Ackerflächen hat in diesem Jahr ein Kiebitz gebrütet. Das Nest ist jedoch nicht mehr da. Höchstwahrscheinlich wurde es Opfer eines Fuchses.

Der Kiebitz ist ein Bodenbrüter. Deshalb seien Füchse, Dachse – aber auch Krähen für sein Gelege eine große Gefahr, sagt der Vogelkundler Rolf Klein vom Naturschutzbund (Nabu).

"Die Art steht quasi kurz vor dem Aussterben"

Nichtsdestotrotz ist es eine gute Nachricht, dass es zumindest wieder einen Brutversuch des Kiebitz im Saarland gegeben hat. Seit 2015 gebe es hier kein regelmäßiges Vorkommen mehr. Seit dieser Zeit habe es insgesamt nur noch drei, vier Einzelbruten gegeben, so der Vogelkundler. "Die Art steht quasi kurz vor dem Aussterben."

Großes Problem: die Fressfeinde

Hauptursache sind die Fressfeinde, die die Gelege plündern und zu denen neben Füchsen, Dachsen und Rabenkrähen auch Wildschweine und Waschbären gehören.

Altvögel sind noch da

Das Brutpaar in Besch hat zwar sein Gelege verloren, den Altvögeln selbst geht es aber gut. Man kann sie vor Ort auch immer noch sehen und hören.

Der Kiebitz ist etwa so groß wie eine Taube, hat ein braun-weißes Gefieder "und das Markante an ihm ist seine Haube", sagt Klein. Während der Zugzeit könne man auch im Saarland noch Trupps von bis zu 100 Tieren sehen, "in der Brutzeit und als Brutvogel ist er hier jedoch eine extreme Rarität geworden."

Kiebitz  (Foto: Roland Scheidemann/dpa)
Kiebitz

Am liebsten brütet der Kiebitz auf Ackerflächen – in der Nähe von größeren Wasserflächen, wie viele andere Vögel auch. Deshalb sei im Saarland die Artenvielfalt nirgends so groß wie im Moseltal, sagt Rolf Klein.

Auch Silberreiher im Moseltal

Zum Beispiel könne man hier inzwischen auch den Silberreiher entdecken, ein Vogel, der vor 30 Jahren im Saarland extrem selten war.

Silberreiher (Foto: pixabay)
Silberreiher

Der Silberreiher sei ein Vogel, der – anders als die meisten anderen Arten – nördlich seines Brutgebietes überwintere, sagt Klein. "Inzwischen kann man hier im Moseltal über den Winter über 30 Tiere beobachten." Und nicht nur das. In diesem Jahr sei der Silberreiher zum ersten Mal überhaupt auch im Sommer hier anzutreffen.

Vogelkundler Klein hofft nun sehr, dass auch im nächsten Jahr Kiebitz als auch Silberreiher ins Moseltal kommen, um hier zu brüten.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 13.06.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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