Überfüllter Kältebus: Saarbrücken bietet weitere Räumlichkeiten an
Beim Kältebus am Römerkastell ist schon seit Wochen viel los. Kein Wunder angesichts der eisigen Temperaturen, denen die wohnungs- und obdachlosen Menschen ausgesetzt sind. Viele Plätze sind daher schon früh belegt. Hilfe gibt es deshalb jetzt auch von der Stadt.
Holger Fuchs engagiert sich schon seit über zehn Jahren beim Kältebus in Saarbrücken. Seit einigen Jahren steht am Römerkastell auch ein kleines Kältedorf mit Containern und Räumen, in denen sich Wohnungs- und Obdachlose aufwärmen können. In mittlerweile zwei beheizten Schlafsälen haben die Ehrenamtler isolierende Iglus auf dem Boden aufgebaut.
Schlange stehen für einen Schlafplatz
Seit einigen Wochen kommen hier jede Nacht 40 Menschen unter. Wegen der Minusgrade kommen diese aktuell auch immer früher vorbei, erzählt Fuchs: "Es wird erst um 21.00 Uhr geöffnet, aber tatsächlich stehen schon viele Gäste vorher Schlange. Die campieren dann teilweise wirklich schon zwei Stunden vor Öffnung vor unserem Gelände, damit sie eben auch noch einen sicheren Schlafplatz haben".
Wenn die Schlafplätze alle belegt sind, müssen die Helferinnen und Helfer mit anderen Einrichtungen sprechen. Mit der AWO Notschlafstelle zum Beispiel. Oder den Hauptamtlern von der Stadt Saarbrücken.
Stadt bietet nun auch Räumlichkeiten an
Seit vergangener Woche können Wohnungs- und Obdachlose wegen der aktuell hohen Nachfrage auch in Räumlichkeiten der Stadt unterkommen. "Zu dem Zweck haben wir in dieser Unterkunft in der Brauerstraße einen Gemeinschaftsraum hergerichtet. In dem stehen dann auch die Iglus. Und dort können momentan bis zu sieben Menschen untergebracht werden. Das kann aber auch von uns nochmal kurzfristig erweitert werden, wenn der Bedarf stärker ist", berichtet Sozialdezernent Tobias Raab.
"Viele Angebote werden nicht genutzt"
Raab betont, dass es auch darüber hinaus noch Übernachtungsmöglichkeiten der Stadt gibt: "Wir haben in der Tat noch in unseren normalen Wohnungslosen-Räumlichkeiten und -Wohnungen ausreichend Platz momentan, um aktuell 15 bis 20 Personen unterzubringen." Anders als die Angebote des Kältebusses sind die der Stadt aber weniger bekannt.
Das habe viele Gründe. Die Niedrigschwelligkeit des Kältebusses ist laut Raab aber ein großer Faktor. Wer Hilfe braucht, kann dort abends einfach vorbeikommen und bekommt auch welche. Das Team vom Kältebus jedenfalls ist froh über die Unterstützung.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 22.02.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.