"Stadtretter" sehen Potential in Homburg

"Stadtretter" sehen in Homburg Entwicklungspotenzial

Reporterin: Lea KIehlneker/ Onlinefassung; Nadja Schmieding   02.12.2024 | 16:30 Uhr

Die Stadt Homburg kämpft wie viele andere saarländische Städte um das Überleben ihrer Innenstadt. "Die Stadtretter" - ein Netzwerk, in dem sich Unternehmen, Kommunen und Institute austauschen, soll neue Ideen bringen. SR-Reporterin Lea Kiehlneker hat die Stadtretter bei einer Tour durch Homburg begleitet.

Die Stadt Homburg macht sich Gedanken, wie sie ihre Innenstadt aufwerten könnte. Zur Unterstützung hat sie die "Stadtretter" angefragt.

Stadtberater sollen Lösungen finden

Die Innenstadt von Homburg wurde von den "Stadtrettern" begutachtet (Foto: SR)

"Stadtretter" ist eine deutschlandweite Initiative von Kommunen, Unternehmen und Instituten. Auf Anfrage kommen Stadtberater der Mitgliedskommunen in die Orte, machen sich ein Bild vom Status Quo in der Kommune, beraten und entwickeln Konzepte und Lösungsideen. So zum Beispiel auch in Homburg.

Manchmal sind es die kleinen Dinge

Stefan Müller-Schleipen von den Stadtrettern ist überzeugt, dass man in Homburg sehr zeitnah Verbesserungen sehen könnte, denn er sieht zahlreiche Dinge, die man schnell beheben kann: verschmutzte und zugeklebte Mülleimer, Lampen, die neue Leuchtmittel benötigen oder in die Jahre gekommene Poller, die einen neuen Anstrich gebrauchen könnten.

Die Innenstadt von Homburg wurde von den "Stadtrettern" begutachtet (Foto: SR)

Seine Empfehlung: eine "Taskforce Innenstadt" aus engagierten Bürgern, die nach dem Einsatz der Stadtretter "am Ball bleiben und gucken, was passiert", so Müller-Schleipen. Denn vom Besuch der Stadtretter soll ja mehr bleiben, als eine Reihe von Vorschlägen auf dem Papier.

Wenig Geld, wenig Personal, viel Bürokratie

Axel Ulmcke vom Stadtmarketing ist allerdings ein bisschen skeptisch. Eine "Taskforce" könne nichts an den Umsetzungsproblemen in Homburg ändern, sagt er. Es sei kein Geld da, meistens kämen noch nicht einmal Ausschreibungen zustande.

Erstmal müsse die Kommune in die Lage versetzt werden, ihre Infrastruktur sauber zu halten und Geld zu haben, um überhaupt Dinge umzusetzen zu können. Weitere Probleme sieht er bei zu viel Bürokratie, wenig Personal und damit ewig langen Prozessen.

Manchmal braucht es nur den richtigen Impuls

Die Innenstadt von Homburg wurde von den "Stadtrettern" begutachtet (Foto: SR)

Die "Stadtretter" versuchen hier, mit alternativen Ansätzen zu unterstützen, die sie bei Besuchen in anderen Städten kennengelernt haben. Manchmal seien Dinge dann doch gar nicht so kompliziert, wie sie auf den ersten Blick aussehen würden, so Müller-Schleipen.

Seine Erfahrung: "Wir sind oft Impulsgeber, Initialzünder, dass auch mal wieder Schwung in Prozesse kommt, die vielleicht seit Jahren schon diskutiert werden, aber nie final umgesetzt werden."

Er sei positiv gestimmt, dass sich in Homburg in Kürze etwas ändern werde, so der Stadtretter. In anderen Gemeinden habe er nach dem Besuch schon sehr schnell erste Verbesserungen gesehen.

In einigen Monaten wollen die Stadtretter nun in Homburg nochmal vorbeischauen, um sich mögliche Ergebnisse anzuschauen.

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 02.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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