Homburger "Homie" soll Jugendliche in die Innenstadt ziehen
Die Stadt Homburg möchte mehr Leben in die Innenstadt bringen. Dafür wurde das Projekt "Homie" ins Leben gerufen. Ein Raum für Jugendliche, der nach ihren Wünschen und Ideen gestaltet wurde. Damit sollen wieder mehr junge Menschen in die Innenstadt gelockt werden.
Menschen bummeln durch die Straßen, es gibt viele unterschiedliche Geschäfte - das Ideal einer lebendigen Innenstadt. Doch im Saarland sieht es in vielen Städten anders aus. Geschäfte stehen leer, und in den Fußgängerzonen hält sich auch kaum jemand auf.
Raum für Jugendliche in der Innenstadt
Die Stadt Homburg möchte das ändern. Mit dem Projekt „Homie“ ist dort ein Raum für Jugendliche und junge Erwachsene in der Innenstadt entstanden. Seit September gibt es das Projekt. Ein leerstehendes Ladenlokal wurde und wird nach den Wünschen junger Menschen gestaltet.
Und so ist aus einer leerstehenden ehemaligen Eisdiele beim Saarpfalz-Center der „Homie“ geworden. Mit einer gemütlichen Sitzecke, Arbeitsplätzen zum Lernen und einer Kaffeemaschine. Das Angebot richte sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene, sagt Projektmanagerin Eva Neitzel vom Institut für Handelsforschung Köln (IFH), das sich mit dem Thema Innenstadtentwicklung beschäftigt.
Tanzen, Stricken und Lernen im "Homie"
Studierende würden den Raum zum Lernen nutzen, so Neitzel. "Es gibt aber auch eine Gruppe von Mädels, die hier wohl regelmäßig sich zum Tanzen trifft. Wir haben den Verein "Space Lama", die führen hier jeden Dienstag einen Strickclub durch, bei dem für den guten Zweck gestrickt wird."
Seit September wird der "Homie" nach den Wünschen derjenigen gestaltet, die ihn nutzen sollen. Dafür haben Eva Neitzel und ihr Team verschiedene Veranstaltungen durchgeführt und mit den Teilnehmern Ideen gesammelt. Jetzt ist eine Mischung entstanden, die verschiedene Bedürfnisse anspricht. Schülerin Julia nutzt den Raum zum Beispiel zum Hausaufgaben machen und als Rückzugsort.
Hoffen auf mehr Zulauf im "Homie"
Die Jugendlichen haben noch weitere Ideen, wie der Raum in Zukunft genutzt werden könnte: für ein E-Sport Event, einen Poetry-Slam oder als Raum für einen Kino- und Spieleabend. Die Ideen sind da und das Projekt wird auch bereits angenommen, doch es könnte noch mehr Zulauf geben, so Neitzel und hofft, dass der Raum mit der Zeit noch bekannter werde.
Die Ideen der Jugendlichen will das IFH auswerten und in den nächsten Monaten umsetzen. IFH-Geschäftsführer Boris Hedde kann sich vorstellen, dass dieser Ansatz aus dem Saarland exportiert wird. "Der Homie hat ein Potenzial, auch eine gewisse Strahlkraft für die Bundesrepublik zu sein, als dass wir in allen möglichen Städten das Thema Leerstand gerade haben."
Homburger "Homie" mit Pilotfunktion?
In vielen Städten stelle man sich die Frage, wie man junge Menschen wieder in die Innenstadt bekomme. Der "Homie" könne also eine Pilotfunktion für andere Städte haben, so Hedde.
Mit Förderung des saarländischen Wirtschaftsministeriums läuft das Projekt vorerst bis nächsten August. In dieser Zeit soll der „Homie“ eine etablierte Anlaufstelle für junge Menschen in Homburg werden und damit dazu beitragen, dass die Innenstadt lebendiger wird.
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 11.11.2024 auf SR 3 Saarlandwelle