Saarwellinger Förderschule nachgefragt wie nie

In der Saarwellinger Waldschule wird der Platz eng

Reporterin: Johanna Hitschler / Onlinefassung: Raphael Klein   04.07.2024 | 16:30 Uhr

Die Saarwellinger Waldschule ist die größte Förderschule für geistige Entwicklung im Saarland. Doch dort geht nun der Platz aus. Für das kommende Schuljahr haben sich so viele Schülerinnen und Schüler angemeldet wie noch nie.

Förderschulen sind wichtige Institutionen für Kinder, die beispielsweise eine geistige Behinderung haben. Wenn der Platz in den Schulen aber immer enger wird, wird es für alle schwieriger. So auch an der Waldschule in Saarwellingen: Dort sollen im kommenden Schuljahr 30 neue Schülerinnen und Schüler eingeschult werden – so viele wie noch nie zuvor. Der Schule geht der Platz aus.

Förderung mit großem Einsatz

In der Saarwellinger Waldschule werden Kinder mit Handicaps ganz besonders gefördert. Zum Beispiel in der Eulenklasse von Frau Regert und Herr Kuhn. Eine erste Klasse, alle Kinder sind hier um die sieben Jahre alt. Die Kinder sitzen im Stuhlkreis. Zwei Integrationshelferinnen und eine FSJlerin unterstützen die Klasse.

In der Klasse gibt es Kinder mit frühkindlichem Autismus, geistiger Behinderung oder mit Trisomie 21. Obwohl die Kinder alle unterschiedliche Lernniveaus haben, schaffen es die Lehrkräfte und die Helferinnen alle Kinder mit in den Unterricht einzubinden.

Zum Beispiel mit Gebärdensprache oder durch einen sogenannten "Talker" für Kinder, die nicht sprechen können. Das ist ein Tablet, das von den Kindern benutzt wird, um sich zu verständigen. Das Tablet antwortet für sie, wenn sie die entsprechende Taste drücken.

Obwohl die Lehrkräfte und alle Helfenden von den Kindern sehr gefordert werden, sind sie mit Herzblut dabei. Man bekomme so viel zurück und werde von der Eltern auch sehr geschätzt.

Platzmangel in der Schule

Aber es gibt auch Sorgen: Mittlerweile sei man an einem Punkt, an dem es angesichts der hohen Nachfrage nach Schulplätzen eine Veränderung brauche, sagt Lehrerin Melanie Regert.

Das Problem ist bekannt. In der Schule ist auch noch der integrative Kindergarten „Rappelkiste“ untergebracht - Räume, die eigentlich dringend von der Schule benötigt werden.

Kindergarten soll in Container umziehen

Die stellvertretende Schulleiterin Frau Letué macht sich große Sorgen: Im kommenden Schuljahr mit insgesamt rund 140 Schülern stehe man vor großen Herausforderungen. Es brauche neue Räume und neues Personal.

Der Kreis Saarlouis hat nun entschieden, dass der Kindergarten demnächst in Container umziehen soll, damit die Schule wieder mehr Platz hat.

Hoher Förderbedarf bundesweit

Die hohe Zahl an der Kinder mit Förderbedarf sei ein deutschlandweites Problem sagen die beiden Schulleiter. Die Ursachen dafür sind bisher unklar. 

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 04.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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