Heidekraut: Farbtupfer im winterlichen Garten

Heidekraut: Farbtupfer im winterlichen Garten

Reporterin: Corinna Kern/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   27.12.2024 | 09:20 Uhr

In Kübeln eingepflanzt und in Gestecken ist das Heidekraut nicht wegzudenken. Aber was macht es zur Lieblingspflanze im Winter?

Das Besondere am Heidekraut ist, dass zu jeder Jahreszeit eine Heide blüht. Vor allem im Winter sind die Blüten ein richtiger Hingucker. Klassisch kennt man sie ja in rosa oder weiß. Es gibt sie aber auch in Rot, Orange oder fast schon in einem goldenen Ton.

Insektenfutter zu jeder Jahreszeit

Und dass das Heidekraut nicht immer in einen Topf gepflanzt werden muss, beweisen Olga und Michael Schell aus Stennweiler. Sie haben nämlich einen richtigen Heidegarten.

Etwa 30 Sorten und Arten würden ihren Garten verschönern, sagt Michael Schell. Das ständige Blühen sei sehr gut für Insekten. "Die Hummeln zum Beispiel fliegen schon bei acht Grad Celsius und finden dann Nahrung und das ist eine gute Sache für die Natur."

Bunte Blüten und Blätter

Aktuell blüht besonders die Winterheide, aber auch die Unterart der Knospenblüher hat eine ziemlich lange Blühzeit. Und das ist tatsächlich ein bisschen irreführend, denn die gehören zur Gruppe der Sommerheiden, blühen aber tatsächlich bis in den Dezember. Wer also Pflanzen haben möchte, die sogar bis zu -10 Grad wegstecken, der sollte nach den Sorten Anette, Melanie oder auch Alicia Ausschau halten.

Nicht nur die Blütenm könnten sich in der Farbe unterscheiden, sondern auch das Laub, erklärt Olga Schell. "Von gelb über orange bis dunkelrot." Das bedeute, dass auch die Sommerheide einen Farbklecks im Winter erzeuge, wenn man bei der Sortenwahl darauf achte.

Heideteppich - Hingucker für Sommer und Winter

Und auch für kleinen Platz sind Heiden geeignet. Wenn man sie recht dicht zusammenpflanzt, entsteht ein richtiger Teppich. Schließlich würden sich die Heidekräuter ausbreiten und abhängig von der Sorte höher oder niedriger wachsen, sagt Olga Schell.

Wenn man beim Einkauf so plane, dass die Fläche mit der Zeit ganz zugewachsen ist, sei das auch im Sommer ein Vorteil, sagt Olga Schell. Dann sei die Erde bei der Hitze bedeckt und es ergebe ein schönes Bild.

Tannenzweige und Vlies - Schutz vorm Winter

Im Winter sind besonders einheimische Heidepflanzen gut gegen die Kälte gewappnet. Die Cassiope beispielsweise sollte man hingegen durch ein Vlies schützen. Schließlich entstehen viele Schäden durch eine Kombination aus Trockenheit und Kälte.

Man solle Tannenzweige zwischen die Pflanzen stecken, rät Michael Schell. Die könnten den Schnee auffangen, sodass dieser die Pflanzen nicht nach unten drückt. Außerdem könne man so Fäulnis vermeiden.

Hoch und alt

Die Cassiope, die wie Maiglöckchen aussieht, ist aber nur eine von vielen Arten der Heidepflanzen. Unter den Raritäten seien auch die Baumheide und verschiedene Strauchheiden zu finden, sagt Michael Schell. Die Baumheide aus dem Süden Europas könne bis zu zwölf Metern hoch werden.

Und nicht nur groß können diese Gewächse werden, sondern auch alt: "Nach etwa 15 Jahren fangen sie dann langsam an zu vergreisen, wenn sie regelmäßig geschnitten werden - ohne Schnitt schon ein paar Jahre früher", erklärt Michael Schell.

Den richtigen Schnitt setzen

Im Gesteck oder in der Schale braucht man die Heiden jedoch nicht zu schneiden. Im Garten sollte man das hingegen tun. Olga Schell rät, die Heidepflanzen im Frühjahr zu schneiden, wenn das Wetter frostfrei sei. Das gelte für Sommer- und Winterheide.

Man sollte immer darauf achten, dass noch grün steht, erklärt Olga Schell. Durch den richtigen Schnitt bleibe die Heidepflanze buschig und dicht zusammen.

Ein Thema aus der Sendung "Bunte Funkminuten" am 27.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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