Besonders bedroht: Gürteltier ist Zootier des Jahres 2025
Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz hat das Zootier des Jahres gewählt: das Gürteltier. Im Saarbrücker Zoo leben zwei Braunborsten-Gürteltiere.
Der Fokus des Zootiers des Jahres richtet sich immer auf bedrohte Säugetierarten. 2025 hat sich die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz für das Gürteltier entschieden. Denn die gepanzerten Tierchen sind besonders gefährdet.
Hohe Bedrohung
Die Bedrohung für Gürteltiere ist vielfältig. "Die werden gejagt, die werden gegessen", erklärt der Saarbrücker Zoodirektor Jakob Kolleck, "und die Hauptbedrohung ist vor allem die Abholzung des Regenwaldes." Auch der Insektenrückgang spiele eine große Rolle, da sich Gürteltiere vorwiegend von Insekten ernähren.
Einfach fangbar
Gürteltiere seien nämlich recht langsam und deshalb einfach fangbar, erklärt Tierärztin Nicole Schauerte. "Jeder Beutegreifer und auch Mensch kann die sehr schnell fangen und erlegen." Bei Gefahr können die Tiere sich einkugeln, sodass ein Hautpanzer ihren gesamten Körper schützt. Dieser bestehe aus einzelnen Gürtelspangen, zwischen denen sich Haut befindet, so die Tierärztin.
Jedoch würden Gürteltiere nicht nur gegessen, sondern auch genutzt, um Souvenirs aus ihnen zu machen, sagt Schauerte. Beispielsweise Aschenbecher würden aus ihnen hergestellt werden.
Population schwierig bestimmbar
Außerdem ist es schwierig, einen genauen Blick auf ihre Population zu werfen. Zum einen gibt es viele Unterarten, wie beispielsweise die Braunborsten-Gürteltiere, von denen zwei im Saarbrücker Zoo leben, und zum anderen ist die Beobachtung von Gürteltieren schwierig, da sie unterirdisch leben und nachtaktiv sind.
Kampf gegen das Aussterben
Im Kampf gegen das Aussterben treten dann jedoch die Zoos auf den Plan. Im Saarbrücker Zoo hatten die beiden Braunborsten-Gürteltiere schon Nachwuchs bekommen, der wiederum im Rostocker Zoo Jungtiere zeugte. So wird durch die Zoos zumindest für das Weiterbestehen der Art gesorgt.
Gürteltiere im Saarbrücker Nachtzoo
Die Gürteltiere kann man auch im Saarbrücker Zoo beobachten - und zwar im Nachtzoo, einem abgedunkelten Bereich des Afrikahauses. Am besten funktioniere das während der Fütterungszeiten, so der Tipp von Tierpflegerin Jana Lieblang. Die seien einmal gegen 11 Uhr und einmal zwischen 14.30 und 15.00 Uhr.
Zu diesen Zeiten seien die Gürteltiere dann wach, weil sie das Essen erwarteten, sagt Lieblang. Und das besteht aus Heuschrecken. Die würden lebend verfüttert, damit die Tiere Beschäftigung haben.
Immer am Graben
Ansonsten beschäftigen sich die Braunborsten-Gürteltiere im Saarbrücker Zoo vor allem mit Graben. "Die sind den ganzen Tag - also wenn sie nicht gerade in den Höhlen ruhen - dann sind sie beschäftigt mit Umgraben und Umgestalten ihres eigenen Geheges.", sagt Lieblang. Deshalb sehe es im Gehege auch immer unterschiedlich aus.
Ein Thema aus der Sendung "SR 3 am Vormittag" am 21.01.2025.