Warum Macherbach keinen Nachtumzug macht

Warum Macherbach den Nachtumzug abgesagt hat

Interview: Simin Sadeghi/Onlinefassung: Dagmar Scherer   17.01.2025 | 13:00 Uhr

Eigentlich hätte dieses Jahr der Macherbacher Nachtumzug 20-jähriges Jubiläum. Doch nun wurde er abgesagt - dabei waren die Vorbereitungen schon weit fortgeschritten. Hauptgrund: Vandalismus und Randale durch alkoholisierte Jugendliche.

Faasendumzüge - sie sind an den närrischen Tagen der Publikumsmagnet schlechthin. Immer beliebter wurden dabei auch die Nachtumzüge mit ihren blinkenden Lichtern und neonfarbenen Kostümen. Nach und nach entschieden sich deshalb immer mehr Orte für einen Nachtumzug.

Doch inzwischen ist der Trend ausgebremst. Nachtumzüge werden wieder abgesagt. So zum Beispiel in Gresaubach und jetzt aktuell auch der Nachtumzug in Macherbach im Kreis Neunkirchen, der eigentlich in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum gefeiert hätte. Der Grund: zu viele alkoholisierte Jugendliche, Randale und Vandalismus.

"Es ist besonders schade, weil es unser Jubiläumsumzug gewesen wäre", sagt der Macherbacher Ortsvorsteher Jürgen Nürnberger. Die Vorbereitungen der Teilnehmer seien schon in den letzten Züge gewesen und die Menschen, groß wie klein, hätten sich schon darauf gefreut.

Voller Alkohol und Zerstörungswut

In den letzten beiden Jahren hätte sich aber das Problem mit alkoholisierten Jugendlichen und Vandalismus hochgeschaukelt, so Nürnberger. Einen Grund sieht er darin, dass in den Vorjahren in anderen Orten die Nachtumzüge bereits abgesagt worden waren, wie beispielsweise in Gresaubach.

In der Folge seien immer mehr Jugendliche nach Macherbach gekommen - "und damit kamen auch die Probleme - aber natürlich bei Weitem nicht durch alle Jugendliche. "Aber es waren darunter Gruppen, die bereits voll angetrunken oder mit Getränken und Drogen 'bewaffnet' waren."

Der Toilettenwagen sei mit Graffiti besprüht und die Treppen zerstört worden, in der angrenzenden Gastronomie sei quasi ein Wettbewerb ausgetragen worden, wer die meisten Gläser auf den Boden werfen könne. So etwas habe es die vielen Jahre davor im kleinen Macherbach nicht gegeben, sagt Nürnberger. Das Ganze habe nun solche Ausmaße angenommen, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden könne.

Ortsvorsteher hofft auf Einsicht

Der Ortsvorsteher hofft, dass die nun erfolgte Absage des Macherbacher Nachtumzugs zumindest bei einem Teil dieser randalierenden Jugendlichen zu einer Einsicht führt. Und er hofft auch, dass die Absage nur vorübergehend ist - zum einen mit Blick auf die Jugendlichen, aber auch, dass eine Lösung gefunden wird, wie man den Umzug in den engen Straßenverhältnissen des Ortes sicherer für die Besucher machen kann.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 17.01.2025 auf SR 3 Saarlandwelle

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