Blutspenden: Immer weniger Spenderinnen und Spender

Gefährlicher Trend: Immer weniger Blutspenden im Saarland

Reporter: Lea Kiehlneker /Onlinefassung: Gina Schwan   07.04.2025 | 07:30 Uhr

Ein gefährlicher Trend zeichnet sich bei den Blutspenden ab: Es kommen immer weniger Spenderinnen und Spender zu den Terminen. Während die ältere Generation gewöhnlich zu jedem Termin kam, ist das bei den Jüngeren anders.

In den letzten Jahren zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab: Immer weniger Menschen kommen zu Blutspendeterminen. Besonders bei der jüngeren Generation ist das ein großes Problem. Während ältere Menschen früher fast schon selbstverständlich zur Blutspende gingen, bleibt die jüngere Bevölkerung zunehmend fern.

Zu wenig neue Spenderinnen und Spender

Die Lage im Saarland ist angespannt. Die Zahl der Spenderinnen und Spender und der Spenden selbst geht zurück, wie zum Beispiel Frank Selgrath berichtet. Er spendet seit fast vierzig Jahren beim DRK in Hasborn Blut. „Wir hatten in den 90er Jahren bis zu 170 Spender pro Termin und momentan liegt man so um die 95 bis 100 Spender pro Termin. Ich stelle fest, dass die jüngere Generation kommt, aber nicht mehr regelmäßig. Und die ältere Generation war halt so, die sind zu jedem Termin gekommen.“

Die Beobachtungen macht nicht nur Selgrath, sondern auch die Blutspendezentrale Saarpfalz und das Rote Kreuz. Grund dafür sei, dass fleißige Spender langsam ausscheiden und zu wenig neue nachkommen.

Mit Ideen gegen den Trend

Gegen den gefährlichen Trend verfolgten die Blutspendeeinrichtungen laut Daniel Beiser vom DRK-Blutspendedienst-West drei wesentliche Punkte. Zum ersten klären sie gezielt über Social Media und im Radio auf. Dann bieten sie Online-Tools wie Blutspende-Apps an, wo sich Spenderinnen und Spender noch unkomplizierter einen Termin vereinbaren können. Sie realisieren aber auch Events, bei denen sich das Rote Kreuz beispielsweise in Schulen, Sportvereinen oder Unternehmen vorstellt.

Doch trotz der Ansätze hat sich die Tendenz bisher nicht umgekehrt, sodass sich auch Ratlosigkeit breitmacht, was man noch tun könnte.

Langfristige Folgen eines Rückgangs

Langfristig führen zu wenig Blutspenden zu einer dramatischen Versorgungslage, wenn für die Generation der Baby-Boomer kein adäquater Nachwuchs gefunden werde, wie Alexander Patek, Leiter der Blutspendezentrale Saar-Pfalz, unserer Kollegin geschrieben hat. Denn während es immer weniger Spenderinnen und Spender gibt, erwarten die Blutspendeeinrichtungen gleichzeitig eine höhere Nachfrage.

 (Foto: picture alliance/dpa | Michael Matthey)

Langzeitspender Frank Selgrath als Vorbild

Während die Blutspendedienste mit den langfristigen Folgen eines Rückgangs an Spendern zu kämpfen haben, zeigt Frank Selgrath aus Hasborn, wie wertvoll derzeit die Unterstützung von Langzeitspendern ist. 156 Mal hat er sich schon Blut für den guten Zweck abzapfen lassen. Bereits sein Vater sei langjähriger Spender gewesen. Daher konnte er es kaum erwarten, bis auch er 18 war und endlich spenden durfte, so Selgrath. Seit fast vierzig Jahren spendet er mehrmals im Jahr.

"Was Gutes für meine Gesundheit"

Die viele Spenderei schlauche ihn nicht, so Selgrath. „Ich hatte noch nie Probleme beim Spenden. Im Gegenteil, es geht mir nachher gefühlt immer ein bisschen besser." Außerdem habe man beim Spenden eine Gesundheitsvorsorge. Sollten die Werte einmal nicht stimmen, gebe ihm der Hausarzt Bescheid. "Von daher hab ich bis jetzt eigentlich nur was Gutes für meine Gesundheit getan.“

Für ihn ist das Spenden eine Win-Win-Situation: Sich selbst was Gutes tun und dabei gleichzeitig noch Leben retten. Deshalb kann sich Frank Selgrath auch durchaus vorstellen, die zweihundert Spenden vollzumachen. Vorausgesetzt natürlich, er ist gesundheitlich weiterhin fit.

Ein Thema in "Guten Morgen" am 07.04.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.

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