Mit einem Schwimmteich das ganze Jahr baden
Die Sommer hält sich noch tapfer bei uns im Saarland. Bei den warmen Temperaturen kann man auch noch Ende August in den Pool springen. Glücklich ist der, der einen im Garten hat. Eine natürliche Alternative zum Pool sind sogenannte Schwimmteiche. Wie sie funktionieren und was es zu beachten gilt, erfahren Sie hier.
Im eigenen Garten einen Pool zu haben, ist gerade im Sommer ein richtiges Glückslos. Wenn sich alle im Freibad tummeln, hat man das kühle Nass ganz für sich allein. Doch es muss nicht immer der klassische Swimming-Pool sein. Schwimmteiche werden auch bei uns im Saarland immer beliebter.
Verhätnis muss stimmen
Daniel Illert hat einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb in Saarlouis und ist auf genau solche Teiche spezialisiert. Seit 20 Jahren setzen er und sein Team auf ein System, dass sie selbst entwickelt haben. Ein Schwimmteich wird dabei in zwei Bereiche unterteilt: den Schwimmbereich und den Regenerationsbereich.
Das Verhältnisse sollte idealerweise 50:50 sein. Denn Regenerationsbereich ist dafür da, das Wasser aufzubereiten. "Durch Mikroorganismen, durch einen gewissen Biofilm, einen Oberflächenskimmer, der die Feinanteile abzieht, und durch den Kiesfilter“, sagt Daniel Illert.
Ausreichend Wassertiefe für Kältezonen und Pflanzen
Bei der Größe empfiehlt Illert für den Schwimmbereich eine Mindestfläche von drei auf fünf Meter. Die gleiche Fläche braucht es dann erneut für den Regenerationsbereich. Wer einen Schwimmteich möchte, sollte deshalb ausreichend Platz haben.
Doch nicht nur die Fläche ist wichtig, auch eine ausreichende Tiefe muss gegeben sein. "Die Wassertiefe ist sehr entscheidend. Es geht von 1,30 bis 1,90 Meter im Schwimmbereich. Und weil man verschiedene Kältezonen hat, wird das Wasser dann auch dementsprechend aufbereitet,“ so Illert. Die Tiefe ist auch für die Pflanzen wichtig, die nachher im Regenerationsbereich wachsen. Seerosen sind da zum Beispiel sehr empfindlich, wenn sie nicht in der idealen Tiefe gepflanzt werden. Doch bevor es zum Einpflanzen geht, muss zunächst gebaut werden.
Schichtung eines Schwimmteichs
Die erste Aufgabe ist dabei das Ausschachten des Schwimmbereichs, verrät Anna Mathei, sie ist Gesellin im Saarlouiser Betrieb. "Der wird ja mit L-Steinen gesetzt, damit ein fester Bereich abgegrenzt ist. Und außerhalb wird dann 80 Zentimeter tief der Pflanzbereich angelegt."
Mehrere Kiesschichten - von grob bis feinkörnig - werden geschichtet. In die untere werde die Zuleitung und die Ansaugung gelegt, so Mathei. Denn Abschluss bildet die Feinkörnung. Das ist auch die Schicht, in die Pflanzen eingepflanzt werden.
Vorarbeiten bereits im Winter
Der eigentliche Bau eines Schwimmteichs dauert, sofern das Wetter und die Bodenverhältniss passen, drei bis vier Wochen. Die Vorarbeiten beginnen jedoch meistens früher. Der Winter ist die beste Jahreszeit zum Ausschachten. Wer also im Sommer einen eigenen Schwimmteich um Garten haben möchte, der sollte sich frühzeitig Gedanken machen.
Zur Planung gehört auch die Auswahl der Pflanzen und die ist vielfältig: "Seerosen auf jeden Fall, Froschlöffel, Pfeilkraut. Unterwasserpflanzen sind sehr viele drin, weil nur Unterwasserpflanzen geben Sauerstoff ans Wasser ab. Was man natürlich nicht reinmachen sollte, ist der hohe Schliff, weil die wuchern zu viel", sagt Illert. Der Schilf würde die restlichen Pflanzen verdrängen.
Vorteil: ganzjährig nutzbar
Schwimmteiche lassen sich durch die vielen Pflanzen schön in den Garten integrieren. Weitere Vorteile seien das natürliche und weiche Wasser ganz ohne Chemie.
Und im Gegensatz zu einem aufblasbaren Pool sind Schwimmteiche das ganze Jahr über nutzbar. Man habe viele Kunden, die im Winter von ihrer Sauna in den Schwimmteisch sprngen, sagt Illert.
Pflege eines Schwimmteichs
Ein Nachteil der Schwimmteiche: Durch die vielen Pflanzen verdunstet im Sommer bei heißen Temperaturen mehr Wasser. Bei bedarf muss dann Wasser zugeführt werden. Ansonsten halte sich die Pflege und die Arbeit jedoch in Grenzen, so Anna Mathei. Denn der Teich soll natürlich bleiben - Blätter oder auch Insekten gehören deshalb dazu.
Hauptrückschnittzeit der Gräser und der Pflanzen sei im Winter. Dann werden die verdorrten Teile entfernt. "Wir sind dann auch bei den meisten Kunden einmal im Jahr unterwegs, um einmal abzusaugen. Meistens wenn es vom Winter ins Frühjahr geht, bis der Pool wieder genutzt wird,“ sagt Mathei.
Sauberkeit je nach Bedürfnissen
Ansonsten komme es bei der Sauberkeit wirklich auf jeden selbst an. "Wenn man es jetzt wirklich piccobello sauber haben will, muss man schon mit dem Köcher das Laub rausholen. Es ist immer Geschmackssache: Manche Kunden machen einmal im Jahr sauber, manche haben jeden Tag einen Roboter drin laufen. Das ist wirklich von Kunde zu Kunde unterschiedlich.“
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Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 30.08.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.