Kirschlorbeer - ein invasives Gewächs

Kirschlorbeer-Hecken sind sehr beliebt in saarländischen Gärten. Kirschlorbeer wächst schnell, verliert auch im Winter keine Blätter und ist - bis auf den Rückschnitt - pflegeleicht. Doch Kirschlorbeer ist eine invasive Art, zu der es gute vogel- und insektenfreundliche Alternativen gibt.

Die Schweiz macht ernst: Ab dem September diesen Jahres darf dort kein Kirschlorbeer mehr gepflanzt werden, Auch nicht mehr verkauft, verschenkt oder vermehrt werden. Denn hier hat sich der Kirschlorbeer so stark verbreitet, dass man die Notbremse ziehen will.

Kirschlorbeer verdrängt heimische Arten

Der Kirschlorbeer sät sich leicht über seine Früchte aus. In einigen Waldgebieten gibt es die Pflanze sogar schon im Unterholz, wo er sehr dichte Bestände bildet. Rundherum werden dadurch alle anderen Pflanzen verdrängt.

Die größten Helfer bei seiner Verbreitung sind die Vögel. Sie fressen die Beeren und scheiden die Samen dann an anderer Stelle wieder aus. So gelangen sie dann auch mitunter tief in den Wald.

Bei uns ist ein Verbot nicht geplant

Das Bundesamt für Naturschutz hat auf SR-Anfrage erklärt, dass in Deutschland der Kirschlorbeer unter Beobachtung stehe - mehr aber auch nicht.

Auch im Saarland ist derzeit kein Verbot geplant. Michael Altmoos aus dem Umweltministerium erklärt, es sei generell problematisch, ein Verbot für Gärten auszusprechen. Hier handele es sich schließlich um Privateigentum.

Zudem sei der Kirschlorbeer im Saarland kein großes Problem. Hier sei er quasi noch nicht aus den Gärten nennenswert ausgebüxt. Man beobachte aber die Verbreitung und würde bei Bedarf auch handeln, heißt es weiter.

Auch der NABU hält ein Verbot für übertrieben.

Kirschlorbeer in Kleingartenanlagen eher verpöhnt

Wolfgang Kasper, der Landesvorsitzende der saarländischen Kleingärtner, ist kein Fan des Kirschlorbeers. In den Kleingartenanlagen sei Kirschlorbeer zwar noch ziemlich verbreitet, man appelliere aber an die Mitglieder, doch lieber heimische Gewächse wie Hainbuchenhecke oder Ligusterhecke zu pflanzen - auch den Vögeln und Insekten zuliebe.

Vogelfreundliche Alternativen

Karl Rudi Reiter vom NABU Saar hat noch weitere Vorschläge. Weißdorn, Schlehdorn oder Sauerdorn bildeten dichte Hecken mit viel Dornen. Ein Vorteil für nistende Vögel, denn dort hätten sie einen guten Schutz vor Katzen oder anderen Beutegreifern. Und auch Wildrosen sähen als Hecke sehr schön aus.

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 02.08.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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