Das Naturbad in Primstal

Wir stellen Ihnen in unserer kleinen Reihe Freibäder im Saarland vor, die Sie vielleicht noch nicht auf dem Schirm hatten. Dieses Mal geht es in den Landkreis St. Wendel. SR 3-Reporter Max Zettler war dort im Naturbad in Primstal. Eins fehlte nur leider vor Ort: sonniges Freibad-Wetter. Trotzdem lohnt sich ein Besuch im Freibad - auch mit Regen.

Es regnet in Strömen als unser Reporter Max Zettler das Naturbad in Primstal besucht. Für ziemlich jedes Freibad auf dieser Erde bedeutet das: Leere. Für Schwimmmeisterin Lisa Wagner und ihre Kolleginnen an Kasse und Kiosk heißt das vor allem: eine lange Schicht. "Spaß macht das natürlich keinem. Wir wollen natürlich lieber Sonne und Badebetrieb und lachende Kinder hier bei uns. Aber man hat auch immer noch andere Arbeiten, die anfallen", sagt Wagner.

Naturbelassenes Freibad im Grünen

Doch auch wenn das Wetter nicht passt, Arbeit gibt es immer. Denn Bürotätigkeiten, die Pflege und Reinigung der Anlage nehme viel Zeit in Anspruch. Wagner achtet darauf, dass hier alles so aussieht, wie es aussehen soll: möglichst naturbelassen. Das Naturbad selbst sieht mehr wie ein kleiner See aus: Durch das glasklare Wasser sieht man den Kiesboden, an den Rändern wächst Schilfgras und mitten über das Becken führt ein breiter Holzsteg.

Wassertiere fühlen sich im Naturbad wohl

Wer den Steg genau anschaut, der entdeckt auch den einen oder anderen Sondergast im Wasser. "Wir haben einiges an Wassertieren hier bei uns. Vor allem die Molche werden sehr gerne beobachtet von den Kindern. Die sieht man immer schön hin und her schwimmen", sagt die Schwimmmeisterin. Auch Wasserläufer und Schnecken sind vor allem unter dem Steg und am Beckenrand unterwegs. Im Grunde ist das Naturbad auch ein See - denn gechlort wird hier gar nichts.

"Wir haben hier eine natürliche Wasseraufbereitung." Gespeist wird das Freibad mit Trinkwasser und nicht wie manchmal vermutet mit Wasser aus der Prims. Über eine Art Schwallbereich wird das Wasser vorgefiltert und im Neptunbereich nochmal komplett umgewälzt."

Natürliche Wasserfilterung durch Steine

Das Becken ist zum großen Teil autark. Am Rand gibt es einen kleinen Überlauf an ein angrenzendes dünneres Becken - der Schwallbereich. Auch hier wachsen bunte Pflanzen und Gräser aus dem Wasser raus und auf dem Boden liegen etwas dickere Steine. Das Wasser sickert hier in den Boden ein und wird ein paar Meter in Richtung Freibadeingang gepumpt. Hier stehen jede Menge Sprenkler und bewässern weitere Steine - aber dieses Mal sind sie dünner.

"Das Wasser wird dort verrieselt, sickert durch die verschiedenen Filterschichten und wird dann nochmal zurück zum Becken gepumpt." Ewig ist dieser Kreislauf nicht. Hin und wieder versickert Wasser auch mal, ohne in die Pumpen zu gelangen. Damit das Naturbad mit der Zeit nicht immer leerer und leerer wird, gibt es im Keller eines der kleinen Häuser im Freibad, ein weiteres großes Pumpensystem.

Badesee-Feeling und kältere Temperaturen

Dort fließt normales Leitungswasser durch, das durch fünf große Tanks geleitet wird. "Das sind unsere Phosphatabsorber. Das Phosphor wird hier zum großen Teil schonmal abgebaut oder rausgenommen aus dem Wasser, damit der Algenaufwachs sich möglichst im Rahmen hält."

Mehr als die Kanister und ein paar Pumpen braucht es nicht. Den Rest übernimmt die Natur hier selbst. Dadurch ist das Wasser aber auch etwas kälter als in einem gechlorten, beheizten Freibad. Durch das ganze Grün fühlt es sich hier sowieso mehr wie am Badesee als im Schwimmbad an - vorausgesetzt: das Wetter spielt mit.

Übersicht

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 08.08.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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