Saarbrücker Schüler lernen, wie Europa funktioniert

Saarbrücker Schüler lernen, wie Europa funktioniert

Reporter Max Zettler / Onlinefassung: Raphael Klein   15.05.2024 | 16:50 Uhr

Europa im Kleinformat - das gab es bei einem Projekttag am Saarbrücker Gymnasium am Rotenbühl am 15. Mai. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler interaktiv das Konzept Europa kennenlernen.

Am 9. Juni steht die Europawahl an. Wahlberechtigt sind dieses Mal auch 16-Jährige. Die meisten davon sind noch Schülerinnen und Schüler - und hatten bisher wahrscheinlich noch wenige Berührungspunkte mit der Europäischen Union. Um ein besseres Verständnis zu vermitteln, hat das Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken einen Projekttag "Europa" veranstaltet. Es war bereits der dritte dieser Art. Themen waren zum Beispiel Fairer Handel in einer globalisierten Welt oder Hass im Internet. Aber auch die Abläufe in der EU und seinen Organen wurde geprobt.

Planspiel: EU in Kleinformat

In der Oberstufe konnten die Schülerinnen und Schüler unter anderem bei einem Planspiel mitmachen. Da schlüpften sie in die Rolle von Politikern im EU-Parlament, EU-Kommission und Ministerrat. So müssten sie ein Asylgesetz erarbeiten - mit allem politischen Drumherum: Drei Lesungen, Ausschüsse, Änderungen vorschlagen, Änderungen einbauen, abstimmen. Für Schüler wie Erik war das so ziemlich der erste Berührungspunkt mit der Europäischen Union. Er möchte auf jeden Fall an der Europawahl teilnehmen.

Wie Erik sind die meisten Oberstufenschülerinnen und -schüler wahlberechtigt für die Europawahl. Ein Verständnis zu schaffen, Demokratie und Europa zu leben, das ist für Schulleiter Oskar Dawo das zentrale Ziel das Europa-Projekttags: "Dass der Europagedanke und die Werte, die mit Europa verbunden werden, natürlich auch weitergegeben werden". Man wolle außerdem den Blick der Schüler für andere Länder öffnen und sie motivieren an der Europawahl teilzunehmen.

Globalisierung und Fairer Handel

Im Klassenraum der 5s2 liegen überall bemalte T-Shirts auf den Tischen. Die Schülerinnen und Schüler wuseln mit Stiften durch den Raum. Auf die T-Shirts haben sie Sätze geschrieben wie "Fair statt Mehr" oder "Don't trash it" - zu Deutsch: Wirf's nicht weg. In dem Projekt geht es um fairen Handel.

Kinder halten T-Shirts in der Hand, die sie während des Projekttags "Europa" am Gymnasium am Rotenbühl gestaltet haben (Foto: SR/Max Zettler)

Winnie Mbindyo von der Fairtrade Initiative Saarbrücken leitete das Projekt und fasst mit den Kindern zusammen, was sie alles gelernt haben: "Unser Thema ist: Reise einer Jeans - Nachhaltige Mode. Wir haben gesehen, wie viele Kilometer eine Jeans zurücklegt. Vom Anbau bis in den Kleiderschrank." Diese Reise fängt in Afrika als Baumwolle an und kommt dann nach Taiwan.

Bis zur fertigen Hose im Kleiderschrank reist die Hose nochmal über zehnmal um die Welt. Das Fairtrade-Projekt soll den Fünftklässlern das Konzept der Globalisierung näherbringen.

Kurs zum Thema Hassnachrichten

In einer neunten Klasse geht es um Hass im Internet. Auf dem Boden liegen bunte Zettel mit Hassnachrichten. Die Sender, die Empfänger und das Publikum drumherum. Es gibt Tipps, was man bei Hassnachrichten alles machen kann.

Zettel mit Hasskommentaren liegen vor Schülern auf dem Boden (Foto: SR/Max Zettler)

Was strafbar ist zum Beispiel. Das Projekt haben sich die Schülerinnen und Schüler selbst ausgesucht. Es geht um Rassismus und um die Grenzen von Meinungsfreiheit innerhalb einer Demokratie.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 15.05.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja