Engelgrundweiher in Hüttersdorf soll Naherholungsgebiet werden
Im Schmelzer Ortsteil Hüttersdorf liegt mitten im Grünen der Engelgrundweiher. Die Gemeinde Schmelz möchte das Gebiet zum Naherholungsgebiet ausbauen. Das bedeutet auch, dass die Straße entlang des Weihers vollständig für den Durchfahrtsverkehr gesperrt wird.
Biber, Eisvogel und Ringelnatter – wer regelmäßig seine Runden um den Engelgrundweiher in Hüttersdorf dreht, der kann die Tiere aus der Nähe beobachten. Dieses naturnahe Erlebnis will der Schmelzer Bürgermeister Wolfram Lang (SPD) ausbauen und plant das Gebiet rund um den Engelgrundweiher zum Naherholungsgebiet aufzuwerten.
Idee sei erstmal, so Lang, einen "Rundwanderweg zu schaffen für Menschen, die eingeschränkt sind". Außerdem wolle man Mitmachstationen für Kinder schaffen. Sie sollen dort "Natur erleben und erlernen können."
Sperrung für Durchgangsverkehr geplant
Dazu wird die Straße, die zwischen den beiden Parkplätzen am Weiher entlangläuft, nicht nur für den gesamten Durchgangsverkehr gesperrt, sondern auch entsiegelt. Damit löst sich auch ein weiteres Problem, nämlich das der Raser.
Nicht jeder Autofahrer halte sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30km/h, so Lang. Ein Spitzenreiter schaffte es auf 78 Stundenkilometer. Für Lang steht fest: Um eine Aufwertung rund um den Weiher zu erzielen, "müssen wir den Verkehr hier raushalten.“
Natur- und Artenschutz
Die vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen Maßnahmen sollen nicht nur den Spaziergängern zugutekommen, sondern vor allem der Natur. Das Vorhaben wird daher auch von Ulrich Leyhe vom Naturschutzbund Nabu in Saarlouis unterstützt: „Nur wenn sie zu Fuß sind, können sie auch sehen, wie viele Tiere immer überfahren werden", so Leyhe.
"Im Frühjahr sind es überwiegend die Kröten oder andere Amphibien. Später im Sommer Blindschleichen, aber vor allem die Ringelnatter.“ Die steht mittlerweile auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Am Engelgrundweiher fand Leyhe bisher jedes Jahr mehrere totgefahrene Schlangen auf der Straße, die in den umliegenden Feuchtgebieten einen idealen Lebensraum haben.
Auch an dieser Stelle soll die Straßensperrung die Natur besser schützen. Außerdem wollen man den Engelgrundweiher fischdurchlässig machen, so Bürgermeister Lang.
Installation einer Fischtreppe
Denn bisher können die Forellen des vorbeifließenden Mühlenbachs nicht zum Quellbereich gelangen. Ein größerer Wassersturz und die gepflasterte Straße sind im Weg. Mit der Aufwertung zum Naherholungsgebiet wird auch eine sogenannte Fischtreppe oder auch „Raue Rampe“ angelegt. Diese werde nicht nur von Fischen benutzt, sondern auch von Reptilien und Amphibien, so Leyhe.
Über angelegte Wasser-Serpentinen sollen die Fische dann zum Quellbereich hin und wieder zurück wandern können. Beim Nabu wartet man daher bereits auf die Pläne und die Umsetzung. Denn man wolle auch noch eigene Ideen beisteuern.
Kosten von schätzungsweise 400.000 Euro
Bisher sind die Pläne für das Naherholungsgebiet noch in der Anfangsphase. Die Gemeinde rechnet mit Kosten in Höhe von rund 400.000 Euro, die zu großen Teilen durch Fördergelder getragen werden sollen. Der Spatenstich soll nach derzeitigen Planungen 2026 erfolgen.
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 23.10.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.