Saarländerin begleitet ehrenamtlich Beerdigungen
Die Saarländerin Monika Nemenisch übt ein ganz besonderes Ehrenamt aus. Die meisten Menschen denken wohl an Suppenküche, Jugendarbeit oder Altenpflege. Aber Monika geht ehrenamtlich auf Beerdigungen von Menschen, die keine Angehörigen haben.
Bei einer Beerdigung kommen Bekannte und Verwandte zusammen, um dem Toten zu gedenken. Das stellt sich aber als schwierig dar, wenn der oder die Verstorbene keine Angehörigen hat. In solchen Fällen übernimmt Monika Nemenisch die Rolle als Trauergast.
Ehrenamt Trauergast
Für sie sei es traurig, dass Menschen beerdigt würden und niemand dabei sei, sagt Monika. Seit ein paar Jahren ist sie in Rente und seit Kurzem ehrenamtlicher Trauergast. Schließlich wolle sie etwas zurückgeben. Und die Rolle als Trauergast sei da das Richtige für sie.
Aufmerksam auf diese Möglichkeit wurde sie in der Zeitung. Sie habe nach einer Beschäftigung für die Rente gesucht, sagt Monika. Da sie aber viel in Urlaub oder sonst unterwegs sei, wollte sie etwas tun, was nicht so viel Zeit in Anspruch nehme.
Mehrere Ehrenamtliche
Und so hat sie sich auf die Liste ehrenamtlicher Trauergäste setzen lassen. Die rücken immer dann aus, wenn jemand stirbt, der keine Angehörigen hat. Und das ist nicht nur Monika. Auch zwei andere haben sich um das Amt bemüht.
So steht auch Willi Müller auf der Liste. Er ist ebenfalls durch eine Zeitungsannonce auf die Tätigkeit aufmerksam geworden. Willi begleitet Beerdigungen schon seit 15 Jahren. Und auch in ihm löse das Ehrenamt ein Wohlgefühl aus, sagt er.
Damit niemand allein gehen muss
Pfarrerin Beatrice Quirin weiß die ehrenamtliche Tätigkeit zu schätzen. Es mache einfach nachdenklich, dass es Menschen gebe, die zum Ende ihres Lebens keine Kontakte mehr hätten, sagt sie. Es sei schön, dass es Menschen gebe, die aus Nächstenliebe diese Toten begleiten wollten.
Ein Thema in der Sendung "Region am Sonntag" am 18.08.2024 auf SR 3 Saarlandwelle