Dr. Schales zurück im Saarland

Über 20 Jahre hat der Saarländer Hans Schales als Arzt in Simbabwe gelebt und gearbeitet. Nach seiner Zeit als Chefarzt am Dudweiler St. Josef Krankenhaus hat er sich damit seinen Lebenstraum erfüllt. Mit seinem Afrikaprojekt und der Unterstützung aus dem Saarland hat er den Menschen vor Ort in ihrem Kampf gegen Krankheiten, Armut und Hunger geholfen. Jetzt ist der inzwischen 86-Jährige ins Saarland zurückkehrt.

Hans Schales sitzt auf einem Sofa im Haus seines Sohnes Oliver in Fechingen. Gemeinsam blättern sie in einem dicken Buch mit blauem Einband. Es ist das Gästebuch aus seinem Steinhaus in Simbabwe. Es ist eines der wenigen Dinge, die Hans Schales aus Simbabwe mit ins Saarland gebracht hat. Darin haben sich mehr als 100 Saarländer eingetragen, die ihn in Afrika besucht haben. Ohne sie wäre das Projekt nicht entstanden, sagt Schales.

Für ihn steckt das Gästebuch voller Erinnerungen. Erinnerungen an sein zweites Leben als Arzt in Afrika und damit auch an die Erfüllung seines Lebenstraums. „Ich wollte immer nach Afrika", sagt er.

In Nigeria war der Anfang

1966 geht Hans Schales als junger Missionsarzt das erste Mal nach Afrika. Ein großes Foto an der Wand erinnert an die Zeit in Nigeria. Darauf neben ihm: seine beiden Kinder Oliver und Anne sowie seine Frau Ute. Nach zwei Jahren kehrt die Familie wieder ins Saarland zurück.

Mit der Rente beginnt sein Einsatz in Simbabwe

Doch die Sehnsucht nach Afrika bleibt! So zieht es Hans Schales 2001 im Ruhestand erneut nach Afrika, dieses Mal nach Simbabwe. „Es war mein bester Entschluss", sagt er. In seiner Rente arbeitet er noch über 20 Jahre als Arzt in Simbabwe weiter, operiert und hilft als Geburtshelfer bis zu 3000 Kindern pro Jahr in dem Buschkrankenhaus St. Lukes auf die Welt. Er habe sich über jede Geburt gefreut, selbst wenn sie tief in der Nacht gewesen sei.

Doch Hans Schales kämpfte auch gegen Krankheiten, die er als Arzt zuvor nicht kannte: Tuberkulose, Cholera und vor allem Aids. So viele Menschen, die gestorben seien, das sei auch für ihn etwas Neues gewesen, sagt er.

Das Afrikaprojekt

Hinzu kam der ständige Kampf gegen Armut, Hunger, Korruption, Überschwemmungen und Trockenheit. Um all das besser bewältigen zu können, gründet Hans Schales mit seinen Kindern das Afrikaprojekt. Mit viel Unterstützung aus dem Saarland kaufen sie Medikamente, bauen einen OP und bohren Brunnen. Sie unterstützen 20 Schulen und damit tausende von Kindern. So rettet das Afrikaprojekt nicht nur Leben, sondern gibt den Menschen Hoffnung und eine Zukunft. „Es war viel Arbeit, aber schöne Arbeit, und es hat sich gelohnt.“

Das Afrika-Projekt geht weiter

Ursprünglich wollte Hans Schales in Afrika bleiben, aber seine Kräfte haben nachgelassen. Inzwischen hat ein Team aus Einheimischen vor Ort die Verantwortung für die Hilfe aus dem Saarland übernommen. Es wurde der „Ubuntu Schales Trust“ gegründet. Sein Vater habe nun Simbabwe verlassen können, weil er sich auf die Menschen dort verlassen könne, sagt Sohn Oliver. "Wir haben dort Menschen, die sich zutrauen, die Projekte jetzt zu leiten. Sie haben verstanden, um was es geht.

Die Arbeit des Afrikaprojekts wird also weitergehen, das versichert auch der Projektleiter vor Ort, Gordon Hlatywayo. Er steht mit Hans Schales und seinen Kindern weiter in engem Kontakt.

So bleibt Hans Schales nicht nur durch seine Erinnerungen mit den Menschen in Simbabwe eng verbunden. Zurück im Saarland freut sich der 86-jährige jetzt nach den vielen Jahren im Unruhestand am OP-Tisch und im Kreißsaal vor allem auf die Zeit mit seiner Familie.

Rückblick

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 16.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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