Vernissage "Friedensherzen" der AWO in Malstatt

"Friedensherzen" der AWO in Malstatt

Reporter: Max Zettler/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   23.11.2024 | 12:30 Uhr

Die Konflikte in der Welt machen den Menschen zu schaffen. Nicht erst seit Beginn der militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine denken die Menschen über Frieden nach. Die AWO in Malstatt vereint die Gedanken um das Thema "Frieden" in einem Kunstprojekt mit Namen "Friedensherzen".

Was bedeutet "Frieden" denn überhaupt? Das ist schwer greifbar. Liliya Huber arbeitet als Sozialarbeiterin im Saarpfalz-Kreis. Sie ist vor zwölf Jahren aus der Ukraine nach Saarbrücken gekommen und wesentlich am Kunstprojekt Friedensherzen beteiligt.

Persönliche Schicksale

"Wenn die Menschen sich wohlfühlen, da wo sie sind, wo sie ihr Leben aufgebaut haben, wo sie arbeiten, Familien gründen, in Demokratie. Freiheit! So sein Leben zu gestalten wie es gerade dem Menschen gut tut", antwortet Huber auf die Frage, was für sie Frieden sei. Die Konflikte in ihrer Heimat sind für sie immer präsent.

Auch Klaus Christ hat den Unterschied zwischen Krieg und Frieden hautnah miterlebt. Als sechsjähriger musste der heut 83-jährige aus dem Sudetenland fliehen. Er sei in einem Güterwagen mit 40 Personen und dem, was die Leute an Gepäck tragen konnten, transportiert worden. Jedoch habe er schöne Erinnerungen daran, sagt er: "Ich hatte eine kleine Höhle zwischen Säcken und so. Das färbt meine Vorstellung von Krieg und Frieden ein." Jedoch sei das Privileg, nach dem Krieg in Frieden aufgewachsen zu sein.

Vernissage "Friedensherzen" der AWO (Foto: AWO)

Frieden - für jeden etwas anderes

Diese Erfahrungen haben Christ und Huber dazu inspiriert das Kunstprojekt "Friedensherzen" zu starten. Bei der AWO in Malstatt haben sie und mit ihnen über 500 Anwohnerinnen und Anwohner ihre Gedanken zum Thema auf Papierherzen geschrieben. Diese sind in der St. Paulus-Kirche ausgestellt.

Künstlerisch betreut wird das Projekt von Kunsttherapeutin Elke Görgen. Ihr seien beim Lesen der Herzen besonders die vielen verschiedenen Betrachtungsweisen des Wortes "Frieden" aufgefallen. "Auf einem Herz steht drauf: Frieden beginnt im eigenen Haus. Dann aber auch dieses Soziale: Wenn man Fußball spielt und merkt, man kann sich messen, aber geht man nachher, klopft man sich auf die Schultern und geht auseinander", erzählt sie.

Vernissage "Friedensherzen" der AWO (Foto: AWO)

Kunstprojekt bleibt eine Woche

Die Herzen sind an Kartontürmen angebracht worden und stehen so, dass man beim Betrachten quasi einmal durch den Stadtteil geht. Die AWO möchte mit dem Kunstprojekt Menschen zusammenbringen und zeigen, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist.

Quartiermanagerin Susanne Hohfeld-Heinrich war begeistert vom Andrang. Denn bei dem Projekt hätten Menschen allen Alters und jeder Herkunft mitgemacht, schildert sie. Eine ganze Woche sind die Friedensherzen in der St. Paulus Kirche ausgestellt.

Ein Thema aus der Sendung "Region am Mittag" am 23.11.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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