Eine Hundenase für mehr Sicherheit im Alltag
Newton - ein Lagotto Romagnolo - lebt seit zwei Jahren bei Familie Peters in Saarbrücken. Doch Newton ist kein gewöhnlicher Hund: Er ist ein Diabetes-Warnhund.
Mutter Silke hat seit 20 Diabetes Typ 1 und auch Tochter Mira hat Diabetes, seit sie drei Jahre alt ist. Die beiden haben zwar eine Insulinpumpe und haben gelernt, wie man den Blutzuckerwert kontrolliert. Das Leben mit der Autoimmunerkrankung ist trotzdem mit vielen Einschränkungen verbunden. "Bei jedem Bissen, den man isst, muss man daran denken: Braucht man Insulin, wieviel, oder braucht man keins. Mach ich Sport, bewege ich mich, bin ich gut gelaunt, bin ich schlecht gelaunt?" Für ihre Tochter sei es noch viel schwer als für sie. "Alle anderen Kinder können immer essen, können machen, was sie wollen und werden nicht ständig beaufsichtigt." Und da kommt Newton ins Spiel.
Zwei Jahre Training
Familie Peters hat zusammen mit einer Hundetrainerin Newton zum Assistenzhund ausgebildet. Die Ausbildung hat schon im Welpenalter begonnen und insgesamt fast zwei Jahre gedauert. Dabei wurde Newton erst darauf trainiert, den speziellen Körpergeruch seiner Schützlinge unter vielen anderen Gerüchen zu erkennen. Danach begann das Training, das es ihm ermöglicht, spezielle Veränderungen beim Körpergeruch von Silke und Mira zu erkennen, die mit Unterzucker einhergehen.
Newton riecht, wenn der Blutzuckerwert fällt
Anfang März diesen Jahres hat Newton nun seine Abschlussprüfung bestanden. Mehrere tausend Euro hat die Ausbildung ihres Diabetes-Warnhundes die Familie gekostet. Eine Investition, die sich aber gelohnt hat. Newton kann nun mit seiner trainierten Nase erkennen, wenn Mira oder Silke unterzuckern, wenn sie zu wenig gegessen oder sich zu viel bewegt haben, so dass der Blutzuckerwert unter 70 fällt, was lebensbedrohlich werden kann.
Wenn seine Nase Unterzuckerung wittert, dann gibt Newton mit einer Klingel Alarm. Und nicht nur das. Er bringt dann auch gleich ein Beutelchen mit Traubenzucker. Und das sei sehr hilfreich, sagt Sabine. "Ich falle bei Unterzuckerung gerne in Lethargie, stehe nicht mehr auf, um dann Traubenzucker zu holen. Dann nervt Newton so lange, bis ich mich dann doch wieder bewege."
Newton gibt er Familie mehr Sicherheit
Nerven ist also quasi sein Job. Nerven, wenn der Blutzuckerspiegel von Sabine oder Mira mal wieder aus dem Gleichgewicht ist. Und das gibt der Familie deutlich mehr Sicherheit.
Sabine ist beispielsweise gerne im Wald unterwegs, "aber ich reagiere sehr stark auf Bewegung", sagt sie. Dass Newton bei diesen Waldtouren mit unterwegs ist, beruhige dann nicht nur sie, sondern auch ihren Mann, sagt Sabine.
Und der Vierbeiner bekommt eine Unterzuckerung seiner Schützlinge selbst dann mit, wenn sie etwas weiter weg sind. Bei einem Campingurlaub habe sich Newton plötzlich wie wild gebärdet. Tochter Mira war beim Spielen, 200 Meter weit weg, und ihr Blutzucker sei dann auch tatsächlich zu niedrig gewesen, erzählt Vater Eric.
Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 30.04.2024 auf SR 3 Saarlandwelle