Der biblisch-christliche Garten in Niederkirchen

Einen Rosengarten können wir uns vorstellen, was in einem japanischen Garten wächst auch noch - aber in einem biblisch-christlichen Garten? So einen gibt es in Niederkirchen im Ostertal. Rund um die historische Margarethenkirche hat der Gemeindepfarrer einen bunten Themengarten angelegt.

Eine Reise ans Tote Meer oder den Fluss Jordan soll ja wirklich schön sein. Aber dafür muss man nicht zwangsläufig in den Flieger steigen. Denn vor 14 Jahren hat der Niederkicher Pfarrer Stefan Werner angefangen, einen Garten voller biblischer und christlicher Geschichten anzulegen. Den Anfang machte der See Genezareth, der im Kleinen von einer Jugendgruppe angelegt wurde.

Geschichten und Pflanzen aus der Bibel

Seitdem kam vieles hinzu: Das Paradies, der Garten Eden, Geschichten rund um Moses, die Arche Noah und vieles mehr. Gemeinsam mit seiner Frau und der Küsterin der Kirche pflegt Pfarrer Werner den Garten. Kleine Schiefertafeln und Hinweisschilder zeigen nicht nur, welche Pflanze dort wächst, sondern auch zu welcher biblischen Geschichte sie gehört.

Die erste Station auf dem Rundweg ist der Margarethenbrunnen gegenüber der Kirche. "Den Brunnen gab es schon im Mittelalter und er galt als ein Lebenswasser", sagt Pfarrer Stefan Werner. Im Paradies, in dem unter anderem ein Feigenbaum wächst, entspringen, die vier Flüsse Euphrat, Tigris, Gehon und Physon -- dargestellt von blauen Kieselsteinen.

Vom Toten Meer bis zum Turmbau zu Babel

Über einen kleinen Teich, der das Tote Meer darstellen soll, geht es in die karge Wüste voller Steine und Kakteen. Danach wird es aber deutlich bunter, denn die Besucher des Gartens erreichen eine kleine Oase. Palmen, ein kleiner Wasserlauf und viele bunte Blumen und Sträucher, wie der pink blühende Rhododendron, wachsen an dieser Stelle im Garten.

"Wenn man sich dann umschaut, sieht man den Turmbau zu Babel und wir sehen auch eine Getränkepflanze – nämlich den Hopfen." Das daraus gebraute Bier habe es bereits zu Zeiten der Ägypter gegeben, sagt Werner. An den insgesamt 32 Stationen werden überall Pflanzen aus der Bibel und der christlichen Tradition mit Landschaften, Geschichten und der Natur verbunden.

Pflanzen aus dem Nahen Osten

"Natürlich gibt es auch viele Südfrüchte. Wir haben den Granatapfel, die Zitrone, die Orange und einen Olivenbaum. Das sind alles Kulturpflanzen, die schon früh von den Menschen angebaut wurden“ und aus dem Mittleren und Nahen Osten stammen.

Pfarrer Werner achtet jedoch nicht nur auf die passenden Pflanzen, sondern auch auf deren Farbe. Deshalb stehen im kleinen Beet, das Maria gewidmet ist, auch nur Pflanzen mit blauen Blüten - der Farbe Marias. "Wir haben auch Pflanzen, die mit dem kultischen Bereich des Heiligen Landes zu tun haben. Hier haben wir dann Pflanzen wie den Ysop, dass ist eine Art Reinigungskraut gewesen."

Angelegter Klostergarten mit Heilpflanzen

Es gibt auch einen großen Nutzgarten mit Obstbäumen und Gemüsebeeten voller Salat, Zwiebeln und Kohl - sie bilden den Anfang des Klostergartens. In Strahlenbeeten wachsen hier wie damals im Mittelalter dutzende Kräuter- und Heilpflanzen: Von Beifuß über Olivenkraut bis zum Wermut für den Magen.

Informationen und Führungen durch den Garten

Der biblisch-christliche Garten in Niederkirchen ist täglich geöffnet und kostet keinen Eintritt. Pfarrer Stefan Werner bietet Führungen durch den Garten und die Margarethenkirche an. Interessierte können sich unter der Tel.: 06856/241 oder per E-Mail melden.

Adresse:
Prot. Kirchengemeinde Niederkirchen im Ostertal
Pfarrer-Wienold-Platz 2
66606 St. Wendel

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