30 Jahre Biberansiedlung im Saarland

30 Jahre Biberansiedlung im Saarland

Reporter: Max Zettler / Onlinefassung: Andree Werner   10.12.2024 | 09:30 Uhr

In den 90er Jahren wurden im Saarland insgesamt 70 Biber an verschiedenen Flüssen und Bächen ausgesetzt. Laut dem Nabu leben heute, genau 30 Jahre später, um die 700 Tiere im Saarland. Ein erfolgreiches Projekt, dass auch positive Auswirkungen auf andere gefährdete Tierarten hat.

Seit genau 30 Jahren gibt es wieder Biber im Saarland. Und dieses Jubiläum wurde nun beim Naturschutzbund Nabu gefeiert. Der Biber sieht nicht nur besonders aus mit seinem rauen, platten Schwanz - die nennt man übrigens Kelle -, der Biber ist auch etwas Besonderes.

Der Biber ist eine Schlüsselart

Der Biber ist eine sogenannte Schlüsselart, wie der Ehrenvorsitzende des saarländischen Nabu Uli Heintz im Interview mit SR 3 Saarlandwelle erzählt: "Im Gegensatz zu fast 99% der anderen Arten - die müssen immer das nehmen, was ihnen die Natur bietet. Und er gehört zu den Arten, die das, was sie brauchen, selbst mitgestalten."

Insbesondere durch seine Anstautätigkeit sorge der Biber für "viele kleine Gewässer, für lange Grenzzonen zwischen Wasser und Ufer, wo wir plötzlich Libellen finden, wo wir Amphibien finden, wo wir sogar Fische teilweise drin finden - und, und, und!"

Auch andere Tiere profitieren vom Biber

Sogar der Schwarzstorch und der Otter sollen laut dem Nabu unter anderem durch Mithilfe des Bibers wieder ins Saarland zurückgekommen sein. Jetzt fühlt der Biber sich überall wohl, wo es Wasser gibt - auch in besiedelten Gebieten. Dort kann es mal passieren, dass der Biber im Garten vorbeischaut. Und wenn er Lust auf einen saftigen Apfel hat, fällt er den dazugehörigen Baum gleich mit.

Den Garten vor Biber schützen

Damit das nicht passiert hat Norbert Fritsch einen Tipp für die Gartenbesitzer. Er ist der Leiter der Biber-AG beim Nabu und Direktor im Zoo Neunkirchen: "Es gibt sogenannte Drahthosen. Die sind in fünf Minuten dort befestigt." Das schütze den Baum schadlos bis in eine Höhe von 1,20 Metern - und das über viele Jahre. Alternativ könne man auch einen Maschendraht- oder Elektrozaun aufstellen, um Beete zu schützen. Denn der Biber mag weder Klettern noch Stromstöße.

Saarland ist Ausbreitungszentrum für den Biber

In den 1990er Jahren wurden insgesamt 70 Biber an verschiedenen Flüssen und Bächen im Saarland ausgesetzt. Laut Nabu leben heute, genau 30 Jahre später, um die 700 Biber im Saarland.

Nabu-Ehrenvorsitzender Uli Heintz ist sehr stolz auf die Ausbreitung: "Wir haben Abwanderungen nach Luxemburg, Rheinland-Pfalz, nach Lothringen, also in alle Grenzländer, sodass wir sagen können: Das ist jetzt ein richtiges kleines Ausbreitungszentrum geworden hier unten für den Südwesten Deutschlands."

Ein Thema am 10.12.24 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Bunte Funkminuten".

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