20 Jahre Taubenhaus Saarbrücken

20 Jahre Taubenhaus Saarbrücken

Reporterin: Johanna Hitschler/Onlinefassung: Dagmar Scherer   17.02.2025 | 12:45 Uhr

Tauben – sie gehören vielerorts zum Stadtbild, aber viele fühlen sich von ihnen gestört. Es gibt aber auch Menschen, die sich aktiv um die Vögel kümmern - und zudem dafür sorgen, dass es nicht zu viele werden. So zum Beispiel der Verein Stadttauben Saarbrücken.

Seit 20 Jahren kümmert sich der Verein Stadttauben Saarbrücken mit seinen rund zwölf aktiven Ehrenamtlichen um die Vögel in der Stadt. Helga Ehretsmann ist die Vorsitzende und Tag für Tag für mehrere Stunden in den beiden Taubenschlägen im Stadtzentrum im Einsatz. Die Tiere werden gefüttert, die Taubenschläge vom Kot befreit, die Nistschalen gereinigt - und das Wichtigste: die Eier werden gegen Attrappen ausgetauscht.

Ei-Attrappen statt Tötung

Daniela Niggemann und Helga Ehretsmann vom Verein Stadttauben Saarbrücken (Foto: SR/Johanna Hitschler)

Über 50.000 Taubeneier wurden im Lauf der Jahre gegen Attrappen ausgetauscht, um so die Population in Rahmen zu halten. Früher seien die Tier einfach getötet worden, wenn es zu viele wurden, sagt Ehretsmann. Heute werde bereits in über 100 Städten das so genannte "Augsburger Modell" angewendet, um die Zahl der Tiere zu begrenzen "und das klappt wunderbar."

Auch Stadttauben brauchen Hilfe

Daniela Niggemann ist seit fünf Jahren mit dabei. Für sie ist die Arbeit im Taubenschlag ein Herzensprojekt. Sie hatte damals in einer Tierarztpraxis einen Aushang gesehen, der um Hilfe für die Tauben bat.

Das Ziel des Vereins ist es, den Tieren zu helfen und zugleich die negativen Nebenwirkungen von Tauben in der Stadt zu reduzieren. "Viele denken ja, wenn man sie nicht füttern darf, dann würde sich das Problem von alleine regulieren." Das stimmt leider nicht, sagt Niggemann. Die Tiere würden auch bei Mangelernährung noch brüten.

Verwilderte Haustiere

Tauben (Foto: SR)
Tauben

Was viele nicht wissen: Die Stadttauben sind eigentlich Haustiere. Sie sind Nachkommen von Haus-, Zier-, Rasse- und Brieftauben. Sie sind auf den Menschen geprägt und kommen deswegen auch immer dahin wo Menschen sind. Doch das Futter, das sie da finden, ist oftmals nicht für sie geeignet. Tauben sind Körnerfresser.

Ein weiteres Problem sind die Brutplätze. Damit sie nicht an völlig ungeeigneten und störenden Stellen brüten, gibt es die Taubenschläge. Dort sind die Tiere versorgt - und die Anwohnerinnen und Anwohner haben ihre Ruhe.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 17.02.2025 auf SR 3 Saarlandwelle

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