Was hilft bei Insektenstichen?

Was hilft bei Insektenstichen?

Interview: Carmen Bachmann/Ina Rockholt   24.06.2024 | 09:25 Uhr

Sommerzeit ist Insektenzeit und damit auch die Zeit der Insektenstiche. Doch was kann man dagegen tun? Und welche Hilfe gibt es für Allergiker, für die die Stiche von Bienen- und Wespen mitunter lebensbedrohlich werden können?

Ina Bockholt ist Redakteurin für Ernährung, Kosmetik und Gesundheit bei der Stiftung Warentest. Ihr grundlegender Rat bei Insektenstichen heißt: kühlen. Ob mit Eiswürfel, Coolpad oder sogar Spucke, denn so lasse der Juckreiz nach. Das beste Mittel gegen Insektenstiche sei natürlich aber die Vorbeugung.

Stechmücken

Stechmücken sind vor allem in der Dämmerung aktiv. Der beste Schutz vor dem Plagegeistern sei Bekleidung, die die Haut bedecke, sagt Bockholt. Also lange Hosen und langärmelige T-Shirts oder Hemden. Und die Füße nicht vergessen. Also Socken zu den Sandalen anziehen oder in geschlossene Sommerschuhe schlüpfen.

Darüber hinaus empfiehlt die Gesundheitsexpertin den Einsatz eines Anti-Mücken-Mittels. Diese Mittel würden regelmäßig von Stiftung Warentest getestet "und da haben sich auch etliche als effektiv erwiesen." Von Mückensprays auf Basis ätherischer Öle rät Bockholt eher ab. "Die wirken oft nicht stark genug."

Wespen und Bienen

Auch bei Wespen- und Bienenstichen rät die Expertin: Kühlen und ggf. mit einem Spray oder Alkohol desinfizieren Bei einem Bienenstich sollte man zudem auf jeden Fall überprüfen, dass der Stachel nicht noch steckt. "Den sollte man rausziehen, weil der Stachel eine Giftblase hat, die dann immer noch Gift absondert."

Allergisch gegen Bienen- und Wespenstiche

Wespen (Foto: pixabay)

Geschätzt etwa fünf Prozent der Erwachsenen und ein Prozent der Kinder reagierten allergisch auf Wespen- und Bienenstiche, sagt Bockholt. "Bei ihnen schwellen die Stiche mehr als zehn Zentimeter im Durchmesser an." Hinzu könnten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und sogar Herz-Kreislauf-Probleme kommen.

Wer nach einem Bienen- oder Wespenstich entsprechend heftige Symptome beobachtet, sollte sich nicht scheuen, den Notarzt zu rufen, rät die Expertin.

Allergietest beim Hausarzt

Ob man gegen Bienen- und Wespenstiche allergisch ist, kann der Hausarzt mit einem Test abklären. Liegt eine Allergie vor, kann der Arzt dann auch ein entsprechende Notfall-Set verschreiben, das man im Sommer immer bei sich tragen sollte. In dem Set seien unter anderem schnell wirkendes Cortison, Antihistaminika und ein Adrenalin-Pen, so Bockholt.

Hyposensibilisierungs-Therapie

Wer eine Allergie hat, für den gibt es die Möglichkeit, eine Hyposensibilisierung machen zu lassen. "Dabei werden Insektengiftextrakte in ansteigender Dosis gespritzt - etwa einmal im Monat." Die Therapie dauere allerdings recht lange, und zwar drei Jahre, sie habe sich aber als sehr wirksam erwiesen.

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 24.06.2024 auf SR 3 Saarlandwelle


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