Geldanlage per Handy – Ein Überblick

Geldanlage per Handy – Ein Überblick

Gut zu wissen

Lisa Christl   25.09.2024 | 11:01 Uhr

Einfach, schnell und sicher Geld anlegen. Das ist mit sogenannten Neo-Brokern über das Smartphone möglich. Wie es funktioniert und ob man ihnen wirklich vertrauen kann, lesen Sie hier.

Neo-Broker haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und bieten insbesondere für digitalaffine Menschen eine attraktive Möglichkeit, in Wertpapiere und Aktien-ETFs, also einer Gruppe von mehreren Wertpapieren, zu investieren. Sie ermöglichen es, über benutzerfreundliche Apps direkt am Smartphone Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen.

Was sind Neo-Broker?

Neo-Broker sind Anbieter von Wertpapierdepots, die es Nutzern ermöglichen, ihre Wertpapiere über eine App am Smartphone zu verwalten. Der größte Unterschied zu traditionellen Depotanbietern liegt in der Einfachheit der Bedienung und den deutlich geringeren Kosten. Wo klassische Banken oft höhere Gebühren erheben, überzeugen Neo-Broker auch durch geringe Einstiegshürden, wie eine einfache Bedienung und Nutzer-Oberfläche. Zudem ist der Anmeldeprozess einfach und schnell. Viele Nutzer können innerhalb weniger Minuten ihr Depot eröffnen und mit der Geldanlage beginnen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man schnell und unkompliziert Wertpapiere kaufen kann – mit wenigen Klicks ist ein ETF oder eine Aktie gekauft. Gerade junge Menschen, die ohnehin viele Aufgaben über das Smartphone erledigen, schätzen die Möglichkeit, auch ihr Depot mobil zu verwalten.

Für wen sind Neo-Broker geeignet?

Neo-Broker richten sich vor allem an Menschen, die bequem und flexibel über ihr Smartphone handeln möchten. Sie sind besonders interessant für Einsteiger und Anleger, die Wert auf niedrige Gebühren legen und bereit sind, auf umfassende Beratungsdienste zu verzichten. Wer gerne alles über das Smartphone regelt und sich gut mit digitalen Anwendungen auskennt, ist bei Neo-Brokern gut aufgehoben.

„Sie können da schon, weil es eben so günstig ist, minimale Beträge handeln. Sie können Sparpläne teilweise von nur einem Euro machen“, sagt Timo Beutler, Honorarberater und Verbraucherschützer aus dem Saarland. Er rät aber sein Geld für mindestens fünf Jahre anzulegen, sonst mache es keinen Sinn.

Risiken und Sicherheit

Für Menschen, die Wert auf persönlichen Service legen oder komplexere Anlageprodukte bevorzugen, bieten sich eher Direktbanken an. Diese sind zwar etwas teurer, bieten aber oft einen besseren Kundenservice und umfangreichere Handelsoptionen.

Ein häufiges Anliegen von Anlegern ist die Sicherheit. Viele der großen Anbieter verfügen entweder über eine eigene Banklizenz oder arbeiten mit regulierten Banken zusammen. Die Wertpapiere der Kunden gelten als Sondervermögen und sind somit auch bei einer Insolvenz des Brokers sicher. Sollte ein Neo-Broker Bankrott gehen, können die Wertpapiere problemlos zu einem anderen Anbieter übertragen werden.

Weniger anfällig für Phishing-Angriffe

Natürlich gibt es in der digitalen Welt immer ein gewisses Risiko durch Hackerangriffe oder Phishing. „Was man grundsätzlich sagen kann, ist, dass Smartphone-Apps vielleicht sogar noch einen Ticken sicherer sind als das normale online Banking über den Browser“, erklärt Timo halbe von Finanztip.

Deshalb ist es wichtig, dass Nutzer selbst aktiv zur Sicherheit beitragen. Starke Passwörter und die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung sorgen für zusätzlichen Schutz. Ein Vorteil von Smartphone-Apps im Vergleich zum klassischen Online-Banking im Browser ist, dass sie weniger anfällig für Phishing-Angriffe sind – ein verdächtiger Link führt nicht zur gewohnten App und wird somit leichter erkannt.

Nachteile und Einschränkungen

Ein Nachteil von Neo-Brokern ist der oft eingeschränkte Service. Viele dieser Anbieter bieten keinen telefonischen Support an, was bei Problemen frustrierend sein kann. Zudem sind sie nicht für alle Anlegerbedürfnisse ideal – wer seltene Wertpapiere handeln oder komplexe Steuerfragen klären möchte, ist möglicherweise bei einer Direktbank besser aufgehoben. Auch Gemeinschaftsdepots oder Depots für Kinder werden von den meisten Neo-Brokern nicht angeboten.

Tipps für den Start

Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, sollte sich auf breit gestreute Produkte wie ETFs konzentrieren. Diese ermöglichen es, in viele Unternehmen und Branchen zu investieren, was das Risiko mindert. Wichtig ist dabei, das Geld langfristig anzulegen, da es immer wieder zu Kursschwankungen kommen kann.

"Gut zu wissen" - immer mittwochs in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.

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