Gut zu wissen: Ferienwohnung online buchen – darauf kommt es an

Ferienwohnung online buchen – darauf kommt es an

Gut zu wissen

Sarah Sassou   05.02.2025 | 09:20 Uhr

Gerade wenn es bitterkalt draußen ist, macht es besonders viel Spaß, vom Sommer zu träumen. Abends auf der Couch scrollen wir uns dann durchs Internet, auf der Suche nach einer schönen Ferienwohnung oder einem Haus. Die Auswahl auf Buchungsportalen ist riesig.

Airbnb, booking.com, Fe-Wo.direkt - die Liste an Buchungsplattformen für Feriendomizile in aller Welt ist lang. Die meisten dieser Plattformen sind sogenannte Vermittler. Das bedeutet, Immobilieneigentümer inserieren dort gegen eine Gebühr ihre Mietunterkunft. Die Plattform stellt lediglich die Möglichkeit bereit, Immobilien miteinander zu vergleichen. Über die Plattform wird meistens auch eine Zahlungsmöglichkeit bereitgestellt und der Kontakt zu dem Vermieter. Mit ihm kann man dann in Kontakt treten und die Buchung vornehmen.

Wie findet man eine seriöse Plattform?

Eine Buchungsplattform sollte ein vollständiges Impressum haben, mit einer Postadresse und einer Telefonnummer. Auch der Blick in die AGB kann helfen, zu erkennen, ob das Buchungsportal zuverlässig ist. Bewertungen von Kunden können auch Hinweise auf die Seriosität geben.

Wie finde ich eine Immobilie zum guten Preis?

Vorsicht bei Luxusferienunterkünften zum Schnäppchenpreis – bei solchen Angeboten sind häufig Kriminelle am Werk, das Ferienhaus gibt es gar nicht, aber der gezahlte Mietbetrag ist weg.

Bei interessanten Ferienhäusern sollte man schauen, ob man sie auch in anderen Buchungsportalen findet und dann Preise vergleichen. Die Gesamtkosten für ein Mietdomizil setzen sich aus unterschiedlichen Bausteinen zusammen, dem Mietpreis, Reinigungskosten und häufig einer Servicegebühr für die Vermittlung. Die kann auch mal 20 Prozent betragen.

Tipp: Direkt beim Vermieter buchen

Deswegen der Tipp: Manchmal kann man Ferienunterkünfte auch direkt beim Vermieter buchen oder über Touristikportale der jeweiligen Ferienregionen. Die Vermittlung ist kostenlos.

Auch wichtig: Beim Surfen im Internet die Cookies ausschalten. Sie können beeinflussen, dass Preisangebote sich verändern und teurer werden. Günstiger wird es dagegen, wenn man bei einigen Portalen als Stammkunde registriert ist.

Wie bezahle ich am besten?

Bei vielen Buchungsplattformen wird die Zahlung über die Plattform abgewickelt. Sie verwahrt das Geld bis zum eigentlich Mietbeginn und zahlt es dann erst an den Vermieter weiter. Es ist aber auch möglich, dass der Vermieter über die Kreditkarte den Betrag einzieht oder die Barzahlung bei Reiseantritt fällig wird. Von Banküberweisungen rät Juliane Beckmann vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland dagegen ab. „Man sollte in keinem Fall im Vorhinein überweisen, schon gar nicht über einen Link, über den man zu einem Drittanbieter weitergeleitet wird.“ Ihr Tipp: Per Lastschrift zahlen oder über einen Online-Zahlungsdienst mit Käuferschutz.

Wer ist zuständig bei Problemen?

Das Europäische Verbraucherschutzzentrum Deutschland rät dazu, sich beim Vermieter zu melden und zusätzlich bei der Buchungsplattform um Unterstützung zu bitten. Denn viele Plattformen bieten zusätzlich noch einen Kundenservice an, der zwischen Vermieter und Reisendem vermittelt.

Wer eine gebuchte Immobilie stornieren will, sollte sich die Bedingungen im Vertrag durchlesen. Idealerweise macht man das bereits vor der Buchung.  Es ist aber nach deutschem Recht grundsätzlich unzulässig, dass man standardmäßig immer den gesamten Buchungspreis einbehält.“, erklärt Juristin Juliane Beckmann.

Keine einheitlichen Regelungen in der EU

Reinigungsgebühren oder andere ersparte Anwendungen müssen dann zurückerstattet werden, Servicegebühren für die Vermittlung dagegen nicht. Ist die Unterkunft zum selben Zeitraum weitervermietet, hat sich also ein Ersatz gefunden, dann könne man darauf pochen einen größeren Betrag erstattet zu bekommen, so die Verbraucherschützerin, weil dem Vermieter kein Schaden entstanden ist.

Eine Einschränkung macht sie aber: „Diese Möglichkeit gilt nur, wenn deutsches Recht auch tatsächlich anwendbar ist. Denn es gibt keine EU einheitlichen Regelungen in diesem Bereich. Es gilt das Recht des jeweiligen Landes.“ Wer also eine Unterkunft in Frankreich gebucht hat, kann sich bei Problemen an das Europäische Verbraucherschutzzentrum Deutschland in Kehl wenden.


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