Gut zu wissen: Ehrenamt - was muss ich wissen?

Ehrenamt - was Engagierte wissen müssen

Gut zu wissen

Sarah Sassou   06.11.2024 | 09:20 Uhr

Fußballverein, Musikverein oder bei der Feuerwehr - im Saarland engagieren sich laut Landesregierung rund ein Drittel der Menschen ehrenamtlich. Vereine und Organisationen könnten aber noch mehr Menschen gebrauchen, die Lust auf ein Ehrenamt haben.

Welches Ehrenamt?

Die Auswahl an Ehrenämtern ist groß. Um das Passende für sich zu finden, sollte man zuerst überlegen, welcher Bereich in Frage kommt: Sport, Kultur oder eine Partei zum Beispiel. Möchte man mit Erwachsenen, mit Kindern oder Tieren arbeiten? Einen Überblick darüber, wo man sich engagieren könnte, geben die Ehrenamtsbörsen der Landkreise im Internet. Eine Hilfe kann auch das persönliche Umfeld sein. Wer engagiert sich wo und könnte das auch zu mir passen?

Zeitlicher Umfang

Zum Einstieg ins Ehrenamt empfiehlt es sich, zwei bis drei Stunden pro Woche zu rechnen. Wer beispielsweise einen VHS-Kurs oder ein Sporttraining leiten möchte, sollte bedenken, dass zur Tätigkeit auch Vorbereitungszeit gehört. Außerdem sollte man bedenken, dass ein Ehrenamt verbindlich ist. Hat man eine wöchentliche Gruppe, die sich zu einem verabredeten Zeitpunkt trifft, dann muss man diesen Termin auch einhalten und dass über einen längeren Zeitraum.

Einarbeitung ins Ehrenamt

Für manche Tätigkeiten braucht man eine Ausbildung oder zumindest eine Einarbeitung. Wer im Fußballverein seines Kindes aushilft oder im Schwimmverein und nicht alleine in der Gruppe steht, braucht nicht unbedingt einen Trainerschein. Bärbel Gilcher-Krämer ist Trainerin beim Schwimmverein SV08 Saarbrücken. Fast jeden Tag betreut sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Vereinssport machen.

Am Wochenende ist sie dann auf Wettkämpfen unterwegs. Sie hat die entsprechenden Qualifikationen dafür erworben. Häufig wird sie von jungen Menschen im Training unterstützt und die brauchen erst mal keine spezielle Fortbildung: „Natürlich sind grundlegende Kenntnisse der Schwimmtechnik nicht verkehrt. Aber ansonsten stehen wir jedem, der helfen will, zur Seite und lernen die Leute an.“

Anforderungen für Trainerschein

Wer dann einen Trainerschein machen will, kann das auf Kosten des Vereins. Zur Pflicht wird das, wenn man eine Gruppe allein betreut.

Wer mit Kindern arbeitet, muss meist auch ein polizeiliches Führungszeugnis nachweisen. Oft wird auch ein Erste-Hilfe-Kurs verlangt oder auch mal eine Hygienebelehrung.

Bei besonders anspruchsvollen Tätigkeiten wie Berater bei der Telefonseelsorge oder im Rettungsdienst sind spezielle Ausbildungen Voraussetzung.  

Ist ein Ehrenamt bezahlt?

Beim Ehrenamt geht es nicht ums Geld verdienen, aber manchmal gibt es Aufwandsentschädigungen oder Übungsleiterentgelt. Im Schwimmverein von Bärbel Gilcher-Krämer bekommen die Trainer zehn Euro pro Stunde. „Reich wird man damit sicher nicht, aber fürs Benzin reicht es“, sagt sie. Bis zu 3000 Euro im Jahr darf man so hinzuverdienen, ohne dass das Finanzamt Steuer darauf erhebt. Wer eine Ehrenamtspauschale bekommt, ist auf 840 Euro im Jahr begrenzt – aber nur wenn Verein oder Organisation gemeinnützig sind. Für Menschen, die Bürgergeld oder Wohngeld beziehen, gibt es noch mal genaue Regelungen.

Ist man versichert?

In der Regel ist man über den Verein oder die Organisation, für die man tätig ist, versichert.

Weitere Infos für Interessiert findet man bei den Ehrenamtsbörsen der Landkreise, direkt bei den Vereinen und Organisationen oder auf Pro Ehrenamt.


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