Änderungen bei Kosten für Kabelfernsehen
Gut zu wissen
Oft zahlen Mieter Kabelfernsehen pauschal über die Nebenkosten mit, egal ob sie es nutzen oder nicht. Ab Juli soll damit Schluss sein. Was Mieter wissen sollten, damit sie weiterhin Kabel-TV schauen können.
Spätestens Ende Juni sollten sich rund zwölf Millionen Haushalte in Deutschland entschieden haben, wie sie künftig Fernsehen empfangen möchten. Denn am 1. Juli 2024 läuft die gesetzliche Übergangsfrist für das bereits im Dezember 2021 in Kraft getretene Gesetz zur Abschaffung des sogenannten Nebenkostenprivilegs ab. Dieses ermöglicht es Vermietern, die Gebühren für den Kabelanschluss auf die Mietparteien zu verteilen.
Das Problem: Mieter müssen für einen gemeinschaftlichen TV-Kabelanschluss aufkommen, egal, ob sie diesen nutzen oder nicht. In einigen Fällen können sogar doppelte Kosten für ihren TV-Empfang entstehen, wenn sie ihre Programme nicht über das Kabel, sondern auf anderem Wege empfangen.
Anbieter werben aggressiv
Die Angst ab dem 1. Juli auf einen schwarzen Bildschirm zu schauen, ist aber unbegründet. Denn nochmal: Nicht das Kabelfernsehen wird abgeschafft, sondern nur das Nebenkostenprivileg. „Mieter können weiter fernsehen, müssen aber einen eigenen Vertrag abschließen“, erklärt Chip-Redakteur Jörg Geiger. „Die Anbieter werben gerade auch sehr aggressiv.“ Ein wichtiger Punkt sind dabei die Kosten.
Durch Sammelverträge können die Kabelanschlüsse für den Einzelnen nämlich günstiger angeboten werden. Mit dem Wegfall der Regelung wird es für den Einzelnen also teurer, was vor allem für die Anbieter interessant ist, so Geiger weiter. Die Verbraucherzentrale geht davon aus, dass sich die Kosten für einen Einzelnutzervertrag dann monatlich um zwei bis drei Euro erhöhen werden.
Was sind die Alternativen?
Wie das Wasser aus dem Hahn und der Strom aus der Steckdose kommt, kommt für Viele auch das Fernsehen über das Kabel auf den Bildschirm. Die gute Nachricht ist, mit der Umstellung muss sich für den Verbraucher daran nichts ändern.
Diejenigen, die aber wechseln möchten, haben mehrere Möglichkeiten: zum Beispiel Antenne, Satellit oder digitales Fernsehen. Das Anbringen einer Satelliten-Schüssel sollte aber dringend mit dem Vermieter abgestimmt werden, denn die Installation ist an seine Zustimmung gebunden.
Gewinner sind Streaming-Anbieter
„Ich glaube, viele werden beim Kabelfernsehen bleiben. Aber die großen Gewinner dieser Umstellung werden die Streaming-Anbieter sein“, schätzt Geiger ein.
Die Verbraucherzentralen raten, sich in Ruhe zu überlegen, welches Produkt oder welche Alternative für einen am ehesten in Frage kommt. Deshalb empfiehlt es sich auch hier: besser früh als spät darüber nachdenken – und bis Ende Juni ist noch etwas Zeit.
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"Gut zu wissen" - immer mittwochs in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.