Wie umgehen mit ständig schlechten Nachrichten?
Tagtäglich prasseln unzählige Nachrichten auf uns ein und es scheinen meist schlechte Nachrichten zu sein. Aber ist das wirklich so? Warum wir auf negative Nachrichten so anspringen, und wie uns ein bewusster Nachrichtenkonsum schützen kann.
Eine neue Push Nachricht auf dem Handy und der erste Gedanke ist: Oh je, was ist jetzt schon wieder passiert? Derzeit hat man das Gefühl, dass auf der Welt nur noch Schlechtes passiert. Kriege, Gewalttaten, Politikchaos… Durch unsere Smartphones prasseln Nachrichten aus aller Welt den ganzen Tag über auf uns ein. Und auch bei den Nachrichten im Fernsehen scheint die Lage in der Welt nicht besser auszusehen.
Das liege zum einen daran, dass negative Schlagzeilen in den Medien oft überrepräsentiert seien, sagt die Saarbrücker Psychologin Carola Hoffmann.
Die Wahrnehmung des Negativen
Hinzu komme aber auch, dass unser unser Gehirn negative Nachrichten schneller und intensiver verarbeite als gute.
Diese schnellere Wahrnehmung von Negativem habe aber einen Grund, sagt Hoffmann: "Es ist sehr wichtig für das Überleben, dass wir die negativen Ereignisse schneller wahrnehmen, damit wir uns schützen können."
In unserer heutigen Zeit gebe es aber einfach zu viele Nachrichten und negative Informationen. Die Folge: Wir erleben die Welt bedrohlicher, als sie tatsächlich ist.
Bilder und Emotionen sind eng verknüpft
Um seine innere Balance zu behalten, sollte man deshalb bewusster mit dem Nachrichtenkonsum umgehen, so die Psychologin. Dazu gehöre beispielsweise, den Fokus auch auf gute Nachrichten zu legen.
Außerdem spielt auch die Art und Weise, wie wir Nachrichten konsumieren, eine große Rolle. "Wir sollten darauf achten, weniger Nachrichten mit Bildern zu konsumieren, denn Bilder transportieren Emotionen", sagt Hoffmann. Das sei in unserem Gehirn so angelegt. "Bilder wirken auf uns ganz stark und transportieren dann auch Emotionen." Nachrichten im Radio oder in der Zeitung können wir also mit weniger Emotionen verarbeiten.
Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 09.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.