Ratgeber: Tiere und das Feuerwerk an Silvester

So kommen Haustiere stressfrei ins neue Jahr

Reporter: René Henkgen / Onlinefassung: Andree Werner   19.12.2023 | 08:30 Uhr

Ausgelassen mit Familie und Freunden ins neue Jahr feiern ... bald ist es wieder so weit: Silvester! Viele freuen sich dabei auf das Feuerwerk. Tiere hingegen haben bei der lauten Böllerei meist weniger Spaß. Eine Dillinger Tierärztin gibt Tipps, wie unsere Haustiere möglichst stressfrei ins neue Jahr kommen.

"Tiere, die Angst vor der Knallerei haben, sollte man der Knallerei auch nicht aussetzen", sagt Tierärztin Astrid Bernardi aus Dillingen. Wichtig sei, ihnen einen möglichst dunklen und vor allem ruhigen sowie geschützten Rückzugsort zu schaffen. Auch Kuscheln und Streicheln helfe, rät die Tierärztin.

Am besten drin lassen

Wieviel Stress Tiere bei Feuerwerk empfinden, hängt auch von der Tierart ab. Katzen oder Kaninchen seien nicht ganz so empfindlich bei Feuerwerk und lauten Geräuschen, so Bernardi. Trotzdem solle man diese Tiere in der Silvesternacht nicht nach draußen lassen. Schließlich sei ein Feuerwerk eine Ausnahmesituation, in der die Tiere auch mal panisch reagieren könnten.

So könne Ihnen draußen etwas zustoßen. Halter von Kleintieren und Vögeln sollten ihre Tiere in einem möglichst ruhigen Raum und mit einiger Entfernung zum Fenster unterbringen und sie mit einem Tuch zu den Seiten hin abdecken, rät der Tierschutzbund. Außengehege sollten abgeschirmt und gegen einfallende Feuerwerkskörper gesichert sein.

Durch den ungewohnten Lärm komme es zudem immer wieder vor, dass Katzen und Hunde in Panik weglaufen und nicht zurückfinden. Daher sollten Tierhalter unbedingt darauf achten, dass ihr Tier gekennzeichnet und registriert ist, so der Tierschutzbund.

Hunde reagieren unterschiedlich

Hunde reagieren auf Feuerwerk zum Teil sehr unterschiedlich. Manchen mache es nichts aus, andere seien total ängstlich – diese Erfahrung habe auch schon Astrid Bernardi bei ihren eigenen Hunden gemacht. Ein Tipp der Expertin: Einfach selbst entspannt sein. Das würden die Hunde merken und sie seien dann selbst weniger aufgeregt.

Hundebesitzer sollten ihre Tiere an den Tagen rund um Silvester beim Gassigehen sicherheitshalber angeleint lassen, empfiehlt der Tierschutzbund. Hundewelpen könne man die Angst vor dem Feuerwerk auch gut nehmen - mit Training. Sören Reinhardt ist Hundetrainer in Bexbach. Er sagt, es gebe extra Silvestertraining in manchen Hundeschulen. Dort würde mit leisen Knallgeräuschen angefangen und mit positiven Verknüpfungen gearbeitet. In diesem Fall mit Leckerlis. Nach und nach werde dann die Lautstärke der Knallgeräusche erhöht.

Auch Wildtiere sollte man schützen

Deutlich schwieriger ist das aber bei Wildtieren. Sie müssen ganz ohne Training oder Vorbereitung mit dem Feuerwerk klar kommen. Um sie zu schützen, rät Tierärztin Astrid Bernardi aus Dillingen dazu, kein Feuerwerk in der Nähe eines Waldes zu zünden. Auch wenn viele Wildtiere es mal gewohnt seien, einen lauten Knall zu hören - in der Nähe von Ruheplätzen könnte ein Feuerwerk zu Störungen führen, warnt die Bernardi.

Fledermäuse besonders betroffen

Tiere, die besonders große Angst vor Feuerwerk, haben sind Fledermäuse. Sie besitzen ein besonders empfindliches Gehör. Hier lautet der Rat der Tierärztin, möglichst nicht vor Gebäuden zu böllern, in denen Fledermäuse wohnen könnten. Zum Beispiel Kirchen, hohe Gebäude, Tunnel oder Burgruinen.

Ein Thema am 19.12.2023 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Bunte Funkminuten".

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