Rosen für den Frühling rüsten

Rosen für den Frühling rüsten

Corinna Kern   28.03.2025 | 09:00 Uhr

Der Frühling ist da. Jetzt fangen auch die Rosen an, auszutreiben. Der ideale Zeitpunkt, um sie für die kommenden Monate zu rüsten. Auf was es dabei ankommt und was es mit dem "Hofstaat" der Rosen auf sich hat, verraten wir hier.

Die Pflege von Rosen ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt unzählige Tipps und Tricks. Doch egal ob Hobbygärtner oder Rosenexperte: Am Ende sollen die Rosen blühen. Auch bei Werner Cappel in Bierbach, der über 80 Sorten in seinem Garten hat. Dazu zählt auch ein über 30 Jahre alter Rosenstock in seinem Vorgarten.

Keine Wurzelkonkurenz bei den Tiefwurzlern

„Rosen können sehr alt werden. Es dauert allerdings auch länger, bis man dann Freude daran hat. Diese fast über 80 Rosenstöcke habe ich vor so rund zehn bis 15 Jahren gekauft, die sind jetzt richtig eingewurzelt", sagt Cappel.

Ein schöner Rosenstock oder eine Kletterrose brauchen Zeit, immerhin gehören sie zu den Tiefwurzlern. Das bedeutet, dass sie ihre Wurzeln auf der Suche nach Nährstoffen tief in die Erde wachsen lassen.

Blühende Rose de Resht (Foto: IMAGO / Panthermedia)
Blühende Rose de Resht

Rosen freuen sich daher, wenn sie Platz haben. Wurzelkonkurrenz, also andere Pflanzen, die ebenfalls tiefe Wurzeln bilden, werden nicht gern gesehen. Andere Tiefwurzler sollten daher mit einem Abstand von mindestens 20 bis 30 Zentimetern zur Rose eingepflanzt werden, rät Cappel.

"Königin der Blumen" und ihr "Hofstaat"

Ganz allein möchte die Rose allerdings auch nicht stehen - vielleicht trägt sie auch deshalb den Spitznamen "Königin der Blumen".

"Sie wollen auch einen Hofstaat um sich herum. Und da müssen wieder die richtigen Pflanzen drumherum." Laut Cappel eignen sich dafür beispielsweise die blaue Prärielilie und die Blauraute oder die weiße Silberwurz. Diese Zusammenstellung von Pflanzen wirke besonders harmonisch.

Umpflanzen

Der Garten von Werner Cappel aus Bierbach im Frühling (Foto: SR/Corinna Kern)
Ein Rosenstock im Garten von Werner Cappel in Bierbach

Bei der Pflege gilt außerdem der Grundsatz: Einmal eingepflanzt, sollten Rosen nicht mehr umgepflanzt werden. Doch wenn der Standort einfach nicht passt oder der Garten umgestaltet wird, dann könne man die Regel auch brechen, sagt Rosenexperte Cappel. Allerdings sollte dabei äußerst vorsichtig vorgegangen werden. Wer eine Rose umsetzt, der sollte das im frühen Frühjahr oder im Herbst tun. Am neuen Standort gut einschlämmen, damit die Rose schnell wurzelt.

Nährstoffe und Dünger für Rosen

Am neuen Standort sollte auch der Boden stimmen. “Nährstoffe sind das A und O für die Rose. Sie braucht Stickstoff, Phosphor, Kalium", sagt Maren Brennig von der Landwirtschaftskammer Saarland. Sei der pH-Wert zu niedrig, dann könne auch ein bisschen Kalk in den Boden eingearbeitet werden.

Rosenblüten der Sorte Westerland  (Foto: IMAGO / imagebroker)
Rosenblüten der Sorte Westerland

"Damit man alles im Einklang hält, ist es am besten, wenn man einen speziellen Rosendünger verwendet." Andere Düngealternativen können sein: Kompost, Hornspäne oder auch abgelagerter Pferdemist. Pro Pflanze empfiehlt Brennig etwa eine Schaufel – rund ein Kilo – Dünger. Diesen nur leicht in die Erde einarbeiten.

Neben der Düngung steht im Frühjahr auch der Schnitt an. Als Orientierung, wann der richtige Zeitpunkt ist, können sich Gärtner nach der gelbblühenden Forsythie richten. Wenn sie blüht, ist der richtige Zeitpunkt für den Rosenschnitt.

Was tun bei Pilzbefall und Blattläusen?

Und der ist wichtig, damit die Rose gesund bleibt, sagt Maren Brennig. „Die Rose ist eine Pflanze, die sämtliche Pilzkrankheiten dieser Welt anzieht. Und durch einen ordentlichen Rückschnitt nimmt man viel krankes Material aus dem Vorjahr von der Pflanze runter.“

Pinke Rosen, der Sorte Gertrude Jekyll, wachsen mit Clematis (Foto: IMAGO / Loop Images)
Pinke Rosen, der Sorte Gertrude Jekyll, wachsen mit Clematis

Neben Pilzkrankheiten sind Rosen auch anfällig für Blattläuse. Der Tipp von Werner Cappel: abwarten und nichts tun. Nach kurzer Zeit erledigt sich das Problem meist von selbst. Außerdem freuen sich Vögel über die Blattläuse, wenn sie auf der Nahrungssuche für ihre Jungen sind. Wer da mit der Chemiekeule anrückt, kann den Vögeln schaden.

Duftende Rosen für den Garten

Zwischen all der Pflege sollen Rosen aber vor allem eins: schön aussehen. Kletterrosen oder auch Ramblerrose können dazu beispielsweise an einem Rosenbogen emporwachsen. Dabei sollten die jungen Triebe in regelmäßigen Abständen waagerecht gelegt werden. Denn dadurch treiben sie wieder senkrecht aus. So blühen die Rosen nicht nur oben, sondern entlang des ganzen Rosenbogens.

Bei Rosen geht es aber nicht nur um die Optik, sondern häufig auch um den Duft. Wer den möchte, der sollte nach den Sorten Gertrude Jekyll, Westerland und der Rose de Resth Ausschau halten.

 (Foto: SR/Corinna Kern)
Waagerecht gelegte junge Rosentriebe an einem Rosenbogen


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