Wie ernähren wir uns in Zukunft?
"Kappes, Klöße, Kokosmilch" im Rahmen der ARD-Themenwoche "#WIE LEBEN - Bleibt alles anders"
Was werden wir in Zukunft essen? Gibt es in 20 bis 30 Jahren noch den klassischen Sauerbraten mit Klößen und Rotkohl auf den Tisch? Oder werden wir auf ganz andere Lebensmittel zurückgreifen müssen?
Sendung: Samstag 21.11.2020 11.00 Uhr
Wie wollen wir in Zukunft leben? Das ist das Thema der ARD-Themenwoche. Ein wichtiger Aspekt dabei ist unsere Ernährung. Wird es neue Trends geben? Und wie sieht es mit gesunden und gleichzeitig ökologischen Alternativen zu unseren heutigen Essgewohnheiten aus? Werden dabei neue Technologien in der Küche Einzug halten?
Essen aus dem 3D-Drucker?
In der Science-Fiction-Serie Serie "Raumschiff Enterprise" geht es ganz leicht. Da kommt der "Earl Grey" aus dem "Replikator". Ob es in der realen Zukunft solche Gerätschaften geben wird? Aber ob künftig Rindsroulade oder Linseneintopf noch auf dem Speiseplan stehen werden?
Klassische Speisen würden jedenfalls nicht ganz verschwinden, meint Theresia Weimar-Ehl, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Saar. Dennoch werde es möglicherweise weniger oder gar keine Massentierhaltung mehr geben. Denn der Trend gehe zu einer ökologischer Ernährung.
Zu aufwendig, zu teuer und auch ethisch fragwürig sei die Fleischproduktion aus Stammzellen und lebenden Kälberföten, sagt die Ernährungsexpertin. Was in der Forschung aber bereits entwickelt werde, sei Fleisch aus dem 3D-Drucker. Ob diese Technologie sich bis zur Marktreife durchsetze, sei jedoch fraglich.
Insekten, Algen & Co
Eine weitere Fleisch- und Proteinalternative könnten hingen Insekten, Algen, Seegurken und Mehlwürmer sein. Was für manche eklig erscheinen mag, sei für zwei Milliarden Menschen bereits Normalität und gar eine Delikatesse, so Theresia Weimar-Ehl. Viele Menschen verzehrten bereits regelmäßig Insekten und es zeichneten sich inzwischen bei uns erste Trends ab.
Aus ökologischen Gründen sie diese Form der Ernährung eine wichtige und im Grunde alternativlose Entwicklung. Vor dem Hintergrund des stetigen Bevölkerungswachstums habe sich der Fleischkonsum in den vergangen 50 Jahren vervierfacht, so die Ernährungsexpertin. Den steigenden Fleischbedarf werde man in Zukunft nicht decken können und um Alternativen nicht herum kommen.
Auch ökonomische Gründe sprechen für die krabblige Alternative, denn die Erzeugung von Insekten sei besonders kostengünstig, da sie relativ leicht nachzuzüchten seien, sagt, Weimar-Ehl.
Kochautomaten und Fertigprodukte?
Aber der Mehrwurm-Burger künftig ganz schnell und unkompliziert aus einem Vollautomaten, den man nur noch per Sprachbefehl steuern muss? Wie wird die Küche der Zukunft aussehen? Werden wir überhaupt noch handwerklich kochen?
Den Thermomix gibt es ja bereits. Aber die klassischer Kochkunst werde nicht ganz verloren gehen, glaubt Weimar-Ehl. Gerade in letzten Jahren sei das Interesse am Kochen als Handwerk wieder stark gestiegen.
Die Kochsendung "Kappes, Klöße, Kokosmilch" - immer samstags in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.