Sendung: Samstag 20.01.2024 11.00 Uhr

Honig ist beliebt, doch "irgendwann hat man genug vom Honigbrot, und dann sucht man natürlich andere Möglichkeiten, was man damit machen kann", sagt Michael Krämer, Honigobmann beim saarländischen Imkerverband. Dort hat Krämer unter anderem die Aufgabe, als Teil einer Jury jedes Jahr saarländische Honige zu prüfen.

Vorspeise und Hauptgericht

Vor 14 Jahren hat Michael Krämer die Imkerei von seinem Vater übernommen – und hatte plötzlich Honig im Überfluss. Seitdem hat er eine Vielzahl an Rezepten zusammengetragen. Sein Vorschlag für eine Vorspeise ist ein Feldsalat mit warmem Ziegenkäse, mit einem Klecks Honig und Walnüssen.

Krämers Hauptspeise enthält dann eine Kombination von Honig und selbstgezüchteten Chilis. Das Aroma der Chili würde durch den Honig nicht geschmälert, sagt er. Der Honig mildere nur die Schärfe. Außerdem passt beides gut zu Fleisch.

Generell passt Honig zu erstaunlich vielen Gerichten, eigentlich zu allem - außer zu Eintöpfen, sagt der Honigexperte. So könne man beispielsweise auch Bratkartoffeln machen, die man mit einer leichten Glasur aus Honig versehe. Und bei Spaghetti mit Scampis bilde die Süße des Honigs einen Gegenpart zum Fischigen, so Krämer. Auch Kürbisspalten, die man mit Honig bestreicht und im Ofen backt oder Chutneys sind einige Vorschläge des Honigexperten.

Geschmacksvielfalt der Honigsorten

Aber Achtung: Nicht alle Honige sind gleich gut geeignet. Das Spektrum der Sorten reicht vom Waldhonig über Akazien- und Blütenhonig bis hin zu Rapshonig.

Und die verschiedenen Honige haben natürlich auch eigene Aromen: Einige Blütenhonige haben eine zitrusfruchtige Note, Waldhonige gelten als dunkelwürzig und Akazienhonig ist für seine milde Süße bekannt. Das muss man sich auch beim Kochen und Backen bewusst machen. Denn wenn man statt Zucker Honig nimmt, bekommt man einen ganz anderen Geschmack. Deshalb empfiehlt der Honigexperte auch, den Rapshonig nicht fürs Kochen zu nehmen. Da Raps eine Kohlpflanze ist, besitzt der Honig auch eine leichte Kohlnote.

Backen mit Honig

Und beim Backen muss man noch genauer beim Einsatz von Honig sein als beim Kochen, weil man nicht so einfach korrigieren kann. So muss man auch das Rezept leicht abändern, wenn man Honig statt Zucker nimmt. Das bedeutet: Etwas mehr Backpulver nehmen, da Honig Flüssigkeit enthält. Außerdem muss man die Backtemperatur herabsetzen - etwa um vier Grad - da der Teig mit Honig schneller braun wird. Und man braucht weniger Honig als Zucker. Die Faustregel besagt: 100 Gramm Zucker lassen sich meist durch 75 Gramm Honig ersetzen.

Rezepte

Vorspeise: Feldsalat mit überbackenem Ziegenkäse

Zutaten:
Feldsalat
Orangensaft
Olivenöl
Schwarzer Pfeffer
Rosa Pfeffer
Salz
Ziegenkäserolle in Scheiben geschnitten
Walnüsse
Honig nach Geschmack

Zubereitung
Zunächst wird der Ziegenkäse mit Honig bepinselt. Er kommt dann für etwa drei Minuten bei 200 Grad Umluft in den Ofen, bis er zerlaufen ist.

In der Zeit werden die Walnüsse in der Pfanne angeröstet. Das Dressing besteht aus Orangensaft, Olivenöl, Salz, schwarzem und rosa Pfeffer. Diese Zutaten werden vermischt und auf den Salat gegeben, der dann mit Käse und Nüssen angerichtet wird.

Anschließend kann man noch etwas Honig drüber träufeln. Blütenhonig passt da besonders gut, Rapshonig eignet sich eher weniger.

Hauptspeise: Lammkeule in Chili-Honig-Marinade mit Majoran-Kartoffeln und grüne Bohnen in Chili-Tomaten-Pesto

Zutaten
Lammkeule oder -karree
Olivenöl
Rosmarin
Thymian
Knoblauch
Frische oder getrocknete Chili
Honig
Salz
kleine Kartoffel mit Schale, halbiert
Paprikapulver
Majoran
Grüne Bohnen
Zwiebel
Tomatenmark
passierte Tomaten

Zubereitung
Für die Marinade werden die frischen Chilis erst einmal entkernt, denn das mildert die Schärfe. Danach werden sie in kleine Würfel oder Streifen geschnitten. Bei Habaneros oder Piri Piris empfiehlt es sich, Einmal-Handschuhe zu tragen.

Dann werden die restlichen Kräuter kleingehackt, der Knoblauch gerieben und mit Honig und Salz in Olivenöl eingerührt.

Das Fleisch wird zunächst großzügig mit der Marinade eingerieben und dann in einem verschlossenen Beutel ein bis zwei Tage im Kühlschrank gelagert. Dann kann die Marinade richtig ins Fleisch einziehen.

Vor dem Braten wird die Keule abgetupft. In einem gusseisernen Bräter wird sie scharf angebraten und kommt danach bei 120 Grad für drei bis drei einhalb Stunden in den Backofen. Am besten steht eine Schale Wasser im Backofen, damit das Fleisch nicht austrocknet.
Die Kartoffeln werden mit Olivenöl, Majoran, Paprika, Salz, Knoblauch und Pfeffer eingerieben. Sie werden im Ofen schonend gegart.

Schließlich müssen noch die Bohnen zubereitet werden. Dazu wird zunächst eine Zwiebel mit Knoblauch angeröstet. Dann kommen Tomatenmark, passierte Tomanten und eine halbe Chili hinzu. Während diese Sauce köchelt, werden die Bohnen in Salzwasser bissfest gegart und dann mit der Sauce in der Pfanne durchgeschwenkt.

Die Kochsendung "Kappes, Klöße, Kokosmilch" - immer samstags in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.