Mental Load - die unsichtbare Überlastung

Mental Load - die unsichtbare Überlastung

Reporterin: Lisa Krauser/Onlinefassung: Corinna Kern   06.12.2024 | 06:35 Uhr

Advent, Advent und alles rennt! Die Weihnachtszeit ist nicht immer besinnlich und ruhig. Häufig sind wir gestresst, müssen noch alle Geschenke besorgen und das Haus dekorieren. Oft ist das Stressige aber nicht in erster Linie das Erledigen, sondern das Planen im Kopf. In solchen Fällen spricht man von "mental load".

Der Adventstrubel kann belastend sein. Häufig kommt die Familie, man plant ein Essen, möchte ein weihnachtlich dekoriertes Haus - es soll ja alles schön sein. Der Stress, genau das alles zu planen kann hoch sein.

Ein Rattenschwanz an Aufgaben

Genau dafür gibt es einen Fachbegriff, nämlich „mental load“ - mentale Belastung. Die Saarländerin Eva Lorentz ist Coachin und Expertin für das Thema. Sie beschreibt Mental Load als geistige und organisatorische Last, die wir tragen, um unseren Alltag meistern zu können. "Diese unsichtbare, nie enden wollende Liste an To Dos und der Rattenschwanz, der dahinter steckt."

Wunsch nach Anerkennung

Coachin Eva Lorentz (Foto: SR/Lisa Krauser)
Coachin Eva Lorentz

Für Lorentz gibt es drei Eigenschaften, die dazu führen, dass die Last besonders groß ist: "Das erste ist ein zu hohes Verantwortungsgefühl. Ich übernehme ständig Verantwortung für andere obwohl die gar nicht danach gefragt haben. Das zweite Thema ist: Ach, ich mach es lieber selbst, dann ist es auch gemacht."

Als dritten Punkt sieht die Expertin den Wunsch nach Anerkennung. Wer danach bei anderen Menschen suche, der würde seine Liste an Aufgaben immer voller packen.

Frauen häufiger betroffen

Mentale Überlastung betrifft häufiger Frauen. Denn Frauen übernehmen laut Studien immer noch deutlich mehr Planung und Denkarbeit in der Familie. Eva Lorentz rät Paaren daher große Themenblöcke oder Aufgaben innerhalb der Familie klar aufzuteilen.

Mentale Überlastung vermeiden

Dennoch kann, gerade in der trubeligen Adventszeit, die mentale Überlastung steigen. Deshalb der Tipp der Expertin: Sich bewusst machen und aufschreiben, was an "mental load" alles anfällt. Der nächste Schritt wäre dann, zu schauen, welchen Stress man weglassen könne. Auch Aufgaben abzugeben kann helfen.

Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 06.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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