Hunde und Katzen: Tipps beim Fellwechsel

Hunde und Katzen: Tipps beim Fellwechsel

Reporterin: Nadja Schmieding/Onlinefassung: Corinna Kern   04.06.2024 | 09:20 Uhr

Wir lieben unsere Vierbeiner, aber manchmal können sie auch ganz schön Arbeit machen - Stichwort Fellwechsel. Gerade, wenn sich die Tiere von ihrem Winterfell verabschieden, fliegen die Haare überall herum und Staubsauger und Fusselbürste sind im Dauereinsatz. Eine Tierärztin gibt Tipps für die richtigen Fellpflege.

Im Moment ist bei vielen Tieren Fellwechsel angesagt. Sie tauschen ihr Winterfell gegen das Sommerfell. Dabei orientieren sich der Stoffwechsel und auch das Wachstum der Haare am Licht und den Temperaturen. Heißt: In unseren Breitengeraden werfen die Tiere, die öfters draußen sind und in Kontakt mit Sonne kommen, im Frühjahr und im Herbst das Fell ab. Die Tiere würden sich daher tatsächlich am Wechsel der Jahreszeiten richten, sagt Tierärztin Elke Grothues.

Fellwechsel dient auch der Fellpflege

„Das sieht man dann, dass man die ganze Unterwolle rauskämmen kann. Der Haarfollikel erneuert sich im Prinzip. Das alte Haar bleibt noch eine ganze Weile im Haarfollikel, ist aber eigentlich schon nicht mehr fixiert und hat nur noch einen Reibungshalt", sagt Grothues. Das nächste Haar, das nachwachse, schiebe das alte Haar dann heraus.

Der Fellwechsel richtet sich nicht nur nach den Temperaturen, sondern dient auch der Fellpflege. Denn das Fell schützt die Tiere vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Kälte, Regen, Trockenheit. Der Haarmantel bilde eine Isolationsschicht, um den Körper vor mechanischen Schäden zu schützen, so die Ärztin. Damit schützt das Fell die Tiere auch vor Verletzungen, deshalb ist es auch wichtig, dass das Haarkleid der Tiere gesund bleibt.

Unterschied zwischen Kurzhaar- und Langhaar-Hunden

Während der Zeit des Fellwechsels heißt es deshalb für Herrchen und Frauchen: Augen zu und durch. Dabei sind Besitzer von Hunden und Katzen mit langem Fell nicht stärker betroffen - ganz im Gegenteil. Denn Kurzhaar-Tiere hätten Stichelhaar, das sich auch in allen Nischen, Fugen und Ritzen der Wohnung verteile. Kurzhaar-Hunde seien daher von der Wohnungspflege her oft anstrengender", so Grothues.

Mops auf einem Teppich (Foto: picture alliance / P. Wegner / imageBROKER | P. Wegner / Arco Images)

Nicht zu viel bürsten

Längere Haare können einfach rausgebürstet werden. Doch nicht zu viel kämmen, das ist kontraproduktiv. Manche Hunde würden sogar durch das Kämmen mit einer vermehrten Fellwechselfrequenz reagieren, weil die Haut dadurch gereizt sei, sagt Grothues. "Bei den Kurzhaar-Hunden empfehle ich häufig ein feuchtes Ledertuch, damit kann man die losen Haare ganz gut rausziehen."

Sonnecreme bei Tieren

Fehlt Tieren an manchen Stellen Fell, dann ist das oft ein Problem, sagt Tierärztin Elke Grothues aus Saarbrücken. Dann sollten sich Besitzer Gedanken über einen geeigneten Sonnenschutz machen - besonders bei Katzen mit weißem Fell.

Denn UV-Einstrahlung würde durch die weißen Haaren leichter durchgelassen werden. Betroffen seien dabei besonders die Ohren und der Nasenspiegel. Das könne zu Krebserkrankungen im ganzen Gesichtsbereich führen. Deshalb empfiehlt sich, die Ohren und Nase einzucremen, wenn die Katze es denn zulasse. Die Tierärztin empfiehlt eine Sonnencreme für Babys mit einem Lichtschutzfaktor 50.

Bei kahlen Stellen - Tierarzt kontaktieren

Gibt es Haarprobleme, sprich kahle Stellen, die auch über den Fellwechsel hinaus blieben, sollten Tierbesitzer das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Probleme mit dem Fell können ein Zeichen für Erkrankungen sein. „Da kommt die ganze Palette in Frage: über Parasiten wie die Reudemilbe, auch hormonelle Störungen, Schilddrüse, Nebenniere, Ernährungsmängel", so Grothues.

Auch Futtermittelallergien, Haustaubmilbenallergien und manchmal auch Angst, Nervosität und Stress können zu Fellverlust bei Tieren führen. In solchen Fällen sollte der Tierarzt kontaktiert werden.

Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 04.06.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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