Aromatherapie für Seele und Körper

Aromatherapie für Seele und Körper

Reporterin: Nadja Schmieding/Onlinefassung: Dagmar Scherer   11.03.2024 | 10:45 Uhr

Viele stecken Duftöle noch in eine esoterische Ecke, aber Düfte und Aromen können auch medizinisch angewendet werden. Sie haben nicht nur Einfluss auf die Seele, sondern auch auf unseren Körper.

Simone Becker ist Lehrerin für Gesundheitsfachberufe und gibt Aromatherapie-Kurse – unter anderem für Mitarbeiter im Pflege- und Gesundheitswesen, aber auch für Physio- und Psychotherapeuten und für Pädagogen.

Der Einstieg

Seit über 15 Jahren beschäftigt sie sich mit der Aromatherapie. Angefangen hat alles in der Pflege. Bei Patienten mit Schlafstörungen setzte sie Lavendelöl ein – mitunter mit so großem Erfolg, dass keine Schlafmittel mehr nötig waren. Die Bewohner seien ausgeschlafen und deutlich ausgeglichener gewesen und "ich musste kaum noch Bedarfsmedikation verteilen", sagt sie. Das habe sie überzeugt. Sie hat sich dann weitergebildet und heute ist sie Aromatherapie-Expertin.

Lavendelöl – ein Allrounder

Über 500 verschiedene Aromaöle gibt es. Simone Becker kennt viele, hat sie ausprobiert und weiß, wie sie eingesetzt werden können.

Nach wie vor ist das Lavendelöl aber ihr Lieblingsöl – ein Allrounder sozusagen: "Es ist auch ein Notfall- Öl, gut zur Hautpflege, bei Mückenstichen, wenn man mal ein kleines Pickelchen hat oder so, man darf es pur auftragen, ohne dass es die Haut schädigt, es hilft bei Narbenbildung, bei kleineren Verletzungen, bei Brandblasen kann man das anwenden und es hat den Effekt, dass es beruhigend wirkt!"

Aromaöle sind Multitalente

Aromaöle sind längst nicht mehr nur beim Yoga oder Meditieren im Einsatz. Auch die Medizin hat sie für sich entdeckt und sie werden beispielsweise in der Pflege oder im psychiatrischen Bereich verwendet. Sie können sogar auf Hormone Einfluss nehmen oder auch wie ein Antibiotikum wirken.

Die Aroma-Aufnahme

Man kann mit ihnen Wickel machen, sie einreiben oder inhalieren.

Zu beachten ist dabei allerdings immer die Konzentration der Öle. Manche greifen die Haut an oder sind unverdünnt zu stark. Das Faustregel gelte: Alles unter drei Prozent ist unbedenklich, sagt die Expertin.

Der Einsatz von Diffusern oder Duftlämpchen sei zwar nett, habe aber kaum Wirkung, sagt Simone Becker. Besser ist es, einfach ein paar Tropfen auf die Hände zu geben und dann tief einzuatmen. So gelangt das Aroma über die Nase in die Blutbahn. Nach 20 Minuten sei die Nase sozusagen gesättigt, also über die Riechschleimhaut aufgenommen und im limbischen System und nach 20 Minuten dann auch im Blut nachweisbar. Und das halte drei bis sechs Stunden vor, so die Aromatherapeutin.

Welches Aroma für welchen Zweck?

Audio

Welches Aroma wie und für welchen Zweck?
Audio [SR 3, Moderation: Marcel Lütz-Binder, 11.03.2024, Länge: 02:36 Min.]
Welches Aroma wie und für welchen Zweck?
Aromaöle sind vielfältig einsetzbar. Wie man sie am besten anwendet, und welche Stimmungs- und Energiespender es gibt, das erklärt Aromatherapeutin Simone Becker

Zitrone sei konzentrationsfördernd und stärke das Immunsystem, die Orange sei ein Energiekick und Stimmungsaufheller, so die Aromatherapeutin. Baumöl von der Atlaszeder gebe Stärke. "Ich empfehle das immer zur Vorbereitung auf eine Prüfung."

Lavendelöl-Lösung, selbst gemacht

Eine niedrig dosierte, einprozentige Lavendelöl-Lösung könne man übrigens auch einfach selbst herstellen, sagt die Expertin. Dazu könne man als Basis beispielsweise gutes Olivenöl oder auch süßes Mandelöl nehmen, das nebenbei dann auch noch sehr hautpflegend sei. Becker empfielt auf 100 ml Öl 20 Tropen Lavendelöl. Wenn man sich damit vor dem Schlafengehen einreibt, ist es eine gute Hilfe für eine entspannte Nachtruhe.

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 11.03.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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