Wohnungsbau im Saarland um die Hälfte eingebrochen
Beim Thema Bauen treten die Saarländer offenbar deutlich auf die Bremse. Laut aktuellen Zahlen ist der Wohnungsbau im vergangenen Jahr um gut die Hälfte eingebrochen. Damit hat sich ein langfristiger Trend deutlich beschleunigt. Gleichzeitig sind die Quadratmeterpreise für Wohnfläche um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen.
Insgesamt 416 Bauanträge zur Errichtung neuer Wohngebäude sind den saarländischen Genehmigungsbehörden im Jahr 2023 vorgelegt worden. Das hat das Statistische Landesamt am Freitag mitgeteilt. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der genehmigten Anträge um gut die Hälfte zurück. Auch die Zahl der vorgesehenen Wohnungen ist rückläufig. 2023 waren es nur noch 1171, 40 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
In allen Bereichen deutlicher Rückgang
Die Behörden registrierten 272 beabsichtigte Bauvorhaben für Gebäude mit einer Wohnung, 56 für solche mit zwei und 88 mit drei Wohnungen. Auch Ein- und Zweifamilienhäuser sind mit 384 deutlich unter dem Jahr 2022. In neu genehmigten Mehrparteienhäusern mit drei oder mehr Einheiten sind 787 Wohnungen vorgesehen – fast ein Drittel weniger als vor einem Jahr.
Trend beschleunigt
Der Blick auf die langfristige Entwicklung zeigt, dass sich damit im vergangenen Jahr ein langfristiger Trend weiter beschleunigt. Grund dafür dürften vor allem die gestiegenen Quadratmeterpreise sein.
Im Gesamtdurchschnitt ist der Preis pro Quadratmeter für Wohngebäude um zehn Prozent auf 2300 Euro gestiegen. Für ein Einfamilienhaus mussten im Schnitt 2400 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden, ein Plus von 5,9 Prozent.
Den größten Preissprung erlebten Mehrparteienhäuser mit drei oder mehr Einheiten (ohne Wohnheime). Dort zogen die Quadratmeterpreise um 15,1 Prozent auf 2300 Euro an.