Eine Frau sitzt am Arbeitsplatz. (Foto: picture alliance/dpa | Hannes P Albert)

Nur wenige Frauen in den saarländischen Topetagen

  12.07.2023 | 10:27 Uhr

In saarländischen Firmen, die in öffentlicher Hand sind, arbeiten vergleichsweise nur wenige Frauen in Führungsebenen. Laut einer Studie liegt lediglich die Stadt Homburg über dem Bundesdurchschnitt. In Neunkirchen und Völklingen hingegen gibt es keine einzige weibliche Führungskraft in kommunalen Unternehmen.

Die Arbeitswelt im Saarland ist in vielen Bereichen noch immer männlich dominiert: Insbesondere in öffentlichen Unternehmen sind Frauen in Führungsebenen eher unterrepräsentiert. Das zeigt eine Studie der Zeppelin Universität Friedrichshafen.

Laut der Studie ist Homburg im Saarland die einzige Ausnahme: Hier ist jede dritte Führungsposition von einer Frau besetzt, womit die Stadt über dem Bundesschnitt liegt. Der liegt nach Angaben der Studie deutschlandweit bei 21,5 Prozent.

St. Ingbert im Saarland auf Platz zwei

Rang zwei belegt, wenn auch mit deutlichem Abstand zu Homburg, die Stadt St. Ingbert: Dort liegt der Anteil an weiblichen Führungskräften bei 16,7 Prozent. Dahinter folgt Saarbrücken mit gut 15 Prozent. In Neunkirchen und Völklingen gibt es allerdings keine einzige Frau mit einer Führungsrolle.

Das liege zwar auch daran, dass es in den beiden Städten vergleichsweise nur wenige kommunale Unternehmen gibt, die für die Studie berücksichtigt wurden. Allerdings sei in anderen Städten mit vergleichbarer Anzahl kommunaler Firmen der Frauen-Anteil in Management-Ebenen trotzdem größer.

Mehr Bemühungen für mehr Frauen in Führungsebenen

Einen Unterschied erkennt die Studie auch zu börsennotierten Unternehmen. So ist der Anteil an weiblichen Führungskräften in Dax-Konzernen durchschnittlich größer als in öffentlichen Firmen. Der Leiter der Studie, Ulf Papenfuß, sieht einen möglichen Grund dafür in den gesetzlichen Vorschriften: Demnach sind börsennotierte Unternehmen dazu verpflichtet, sich darum zu bemühen, den Frauenanteil zu erhöhen. Solche Vorschriften gibt es für kommunale Firmen nicht. Er plädiert daher dafür, dass sich auch kommunale Firmen mehr darum bemühen sollten, Führungsebenen weiblicher zu besetzen.

Für die Studie wurden deutschlandweit 1429 kommunale Unternehmen in insgesamt 69 größeren Städten untersucht. Berücksichtigt wurden Firmen, die zu mindestens 50 Prozent in öffentlicher Hand sind, dabei kann es sich zum Beispiel um Stadtwerke, Entsorgungsfirmen, Nahverkehrsunternehmen, Pflegeheime oder Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft handeln.


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