Im Saarland sind die Renten durchschnittlich am höchsten
In keinem Bundesland erhalten Rentnerinnen und Rentner durchschnittlich mehr Geld als im Saarland. Auf dem zweiten Platz der Statistik landet Nordrhein-Westfalen. Die Deutsche Rentenversicherung sieht den Grund dafür in der Bergbauvergangenheit der beiden Länder.
Rentnerinnen und Rentner im Saarland erhalten bundesweit die zweithöchsten Renten. Das zeigen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung. Demnach sind es im vergangenen Jahr hierzulande durchschnittlich 1677 Euro brutto monatlich nach mindestens 35 Versicherungsjahren.
Gut bezahlte Jobs im Bergbau
Auf dem ersten Platz liegen die Rentensummen in Nordrhein-Westfalen. Hier erhalten Rentnerinnen und Rentner im Durchschnitt 1644 Euro an Bruttorente.
Dass ausgerechnet das Saarland und Nordrhein-Westfalen bundesweit an der Spitze der Rentenhöhe stehen, sei kein Zufall: Grund sei, dass in beiden Ländern früher viele Menschen im Bergbau gut bezahlte Jobs gehabt hätten - und das wirke sich jetzt auf die Rentenhöhe aus.
Schlusslicht im Bundesvergleich ist nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung Thüringen. Hier liegt die monatliche Rente im Durchschnitt bei 1427 Euro.
Frauen erhalten deutlich weniger
Im Vergleich zum Vorjahr ist bundesweit die Höhe der ausgezahlten Rente gestiegen. Mit 1550 Euro durchschnittlich im Jahr 2022 lag sie 5,7 Prozent über dem Vorjahreswert.
Einen deutlichen Unterschied gibt es dabei zwischen Männern und Frauen. Während Männer in Deutschland durchschnittlich 1728 Euro pro Monat erhalten, beträgt die durchschnittliche Altersrente bei Frauen 1316 Euro. Somit erhalten Frauen im Alter im Durchschnitt gut 400 Euro weniger.
Auch im Saarland fällt die Statistik anders aus, wenn man Männer und Frauen getrennt voneinander betrachtet. Vergleicht man nur die Renten von Männern, erhalten im bundesweiten Durchschnitt Rentner in Nordrhein-Westfalen am meisten Geld (1845 Euro) und das Saarland liegt nur auf Platz zwei (1840 Euro). Frauen erhalten hier durchschnittlich 1311 Euro Rente pro Monat.
Geringere Löhne im Saarland
Mittlerweile verdienen saarländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Durchschnitt deutlich weniger Geld als Beschäftigte in anderen Bundesländern. Aktuelle Zahlen der Arbeitskammer zeigen, dass es hier rund 14 Prozent weniger Gehalt gibt als im westdeutschen Durchschnitt. Das wird sich langfristig wohl auch darauf auswirken, wie das Saarland künftig im Bundesvergleich bei der Höhe der Rente abschneiden wird.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 10.07.2023 berichtet.