Saar-Studierende nutzen wenig staatliche Förderungen
Bafög, Studienkredit und Stipendium - staatliche Unterstützungen beziehen im Saarland eher wenig Studierende. Sie geben die Verantwortung zur Finanzierung ihres Studiums aber auch nicht unbedingt an die Familie ab.
Nur rund 14 Prozent der Studierenden im Saarland nutzten im Jahr 2022 staatliche Fördermittel, um ihr Studium zu finanzieren. Das zeigt eine am Freitag veröffentlichte Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh. Zum ersten Mal hatte dieses auch Länderdaten ausgewertet.
Demnach bezogen 8,8 Prozent der Studierenden im Saarland im Jahr 2022 Bafög. Bundesweit waren es 11,5 Prozent. Finanzielle Unterstützungen aus dem dritten Entlastungspaket 2022 für besonders von den steigenden Kosten betroffenen Menschen ließen derweil lange bis ins Jahr 2023 auf sich warten.
Chancengerechte Bildung hakt laut CHE
Der überwiegende Teil der saarländischen Studenten und Studentinnen finanzierten ihr Studium laut CHE entweder über ihre Eltern - knapp die Hälfte der Saar-Studenten wohnt auch bei den Eltern - oder einen Nebenjob. Knapp 68 Prozent der im Wintersemester 2022/2023 eingeschriebenen Studierenden im Saarland waren erwerbstätig.
"Wenn wir das System der Studienfinanzierung in Deutschland so lassen, wie es momentan ist, hängt der Studienerfolg zukünftig immer mehr davon ab, ob man reiche Eltern hat oder in einem flexiblen Studiengang eingeschrieben ist, der nebenjob-kompatibel ist", so Ulrich Müller vom CHE. Beides hat ihm zufolge mit einer chancengerechten Beteiligung an hochschulischer Bildung nicht viel zu tun.