Michelin-Aus: Bitterer Schlag für das Saarland
Das weitgehende Aus für das Michelin-Werk in Homburg versetzt dem Saarland einen weiteren, schweren Schlag – und das angesichts der ohnehin großen Herausforderungen, vor denen das Land steht. Ein Kommentar von Wolfgang Wirtz-Nentwig.
Die Nachricht kam nicht unerwartet – aber sie ist trotzdem ein Schock: 843 Arbeitsplätze von Michelin soll es in knapp zwei Jahren nicht mehr geben. Das ist ein bitterer Schlag für die Beschäftigten, für Homburg und für das ganze Autoland an der Saar.
Tektonische Verschiebungen
Denn dieses über 50 Jahre lang erfolgreiche Werk hat eine hohe Symbolkraft. Es steht für die tektonischen Verschiebungen in der globalen Industrie, deren dunkles Grollen man auch im Saarland immer stärker spürt.
Man müsste schon im Koma liegen, um nicht zu spüren, dass wir mitten in einem epochalen Umbruch stecken, der mal neue Chancen bietet, oft aber auch den schmerzlichen Abschied von liebgewonnen Produkten und Produktionsstätten mit sich bringt.
Schwere Zeiten
Was für ein tragischer Zufall, dass ausgerechnet jetzt das Verfassungsgericht der Politik einen Knüppel zwischen die Beine geworfen hat und es noch schwerer macht, die Transformation der Wirtschaft und vor allem der Industrie so zu unterstützten wie andere Länder das im Moment ganz energisch tun.
Wenn es nicht gelingt, für die wegfallenden Jobs bei Michelin und anderen Werken adäquate neue Unternehmen anzusiedeln oder bestehende in ihrem Wachstum zu unterstützen, dann kommen auf den Standort Deutschland ganz schwere Zeiten zu – und auf unsere Region an der Saar erst recht.
Über dieses Thema hat auch SR 3 Guten Morgen vom 29.11.2023 berichtet.