Saar-Unternehmer begrüßen Eckpunkte von Meseberg
Steuererleichterungen für Unternehmen, weniger Bürokratie und mehr Digitalisierung - all das sind Eckpunkte, auf die sich die Bundesregierung bei ihrer Klausurtagung in Meseberg geeinigt hat. Auch für die saarländische Wirtschaft haben diese Beschlüsse eine wichtige Bedeutung, sagt Martin Schlechter vom saarländischen Unternehmensverband.
Die Bundesregierung hat im Rahmen ihrer Klausurtagung in Meseberg am Mittwoch das Wachstumschancengesetz und ein Eckpunktepapier zum Bürokratieabbau beschlossen. Vorgesehen sind etwa Steuererleichterungen für die Wirtschaft in Höhe von rund sieben Milliarden Euro pro Jahr ab 2024. Außerdem sollen vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen von bürokratischem Aufwand entlastet werden.
Bundesregierung hat "Ernst der Lage erkannt"
Martin Schlechter vom saarländischen Unternehmensverband begrüßt die Beschlüsse im SR-Interview. Sie signalisierten, dass die Regierung ins Handeln komme. "Das lässt hoffen, dass die Bundesregierung nun endlich den Ernst der Lage erkannt hat.", sagt er.
"Die Wettbewerbsfähigkeit, und damit auch das Fundament von Wohlstand und Sozialstand, bröckelt seit vielen Jahren, und die Unternehmen haben viele Sorgen." Fachkräftemangel, hohe Energiekosten, Rückstände beim Thema Digitalisierung oder langsame Planungsprozesse seien einige Stichworte. Genau an diesen Punkten müsse man ansetzen.
Dafür setzt Schlechter große Hoffnung insbesondere auf die Themen Abschreibungen und steuerliche Erleichterungen für kleine und mittelständische Unternehmen. Er hält es außerdem für ein gutes Zeichen, dass bereits konkrete Geldsummen genannt werden. "Das lässt uns hoffen, dass es auch wirklich umgesetzt wird."
Neuer Schwung für die Wirtschaft
Wichtig sei aber, dass diese Summe an den richtigen Stellen eingesetzt wird. Unternehmen müssten einen Anreiz bekommen zu investieren, damit die Wirtschaft wieder in Schwung komme. Und Investitionen tätigen sie, wenn sie an den Standort glauben.
"Das war in den letzten Jahren nicht so. Wir haben eine Deindustrialisierung gesehen, das heißt, Unternehmen haben investiert, aber nicht am Standort Deutschland und in dem Maße, wie wir es brauchen", so Schlechter. Die beschlossenen Eckpunkte könnten dazu beitragen, dass sich das ändere.
"Wir glauben, dass da schon einige wichtige Punkte getroffen sind", sagt er, auch durch die beschlossene Prämie für Investitionen in den Klimaschutz.
Zuspruch auch von der Arbeitskammer
Aus Arbeitnehmersicht seien insbesondere die Punkte zur Fachkräftesicherung und zur beruflichen Bildung wichtig. Dabei genüge es aber nicht, sich nur auf die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland zu fokussieren, so der Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes, Thomas Otto. Man müsse auch das heimische Potenzial besser nutzen.
Zudem begrüßt die Arbeitskammer grundsätzlich die geplanten Abschreibungsregelungen für den Bau. Gerade im Saarland brauche man günstigen und geförderten Wohnraum.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung "Region am Nachmittag" am 30.08.2023 berichtet.