So hoch ist der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen im Saarland
Im Saarland und deutschlandweit verdienen Frauen im Schnitt weiterhin deutlich weniger Geld als Männer. Besonders groß ist dieser "Gender Pay Gap" bei älteren Beschäftigten. In einer Altersgruppe ist es allerdings umgekehrt – da haben Frauen das höhere Durchschnittsgehalt.
Frauen haben im Saarland im vergangenen Jahr durchschnittlich 19,34 Euro brutto pro Stunde verdient – und damit 4,33 Euro weniger als Männer. Das geht aus den jüngsten Angaben des Statistischen Landesamtes hervor.
Was ist der Gender Pay Gap?
Der sogenannte "unbereinigte Gender Pay Gap" lag damit im Jahr 2023 bei 18 Prozent, ähnlich hoch wie in Deutschland insgesamt. Bei diesem unbereinigten Gehaltsunterschied zwischen Männer und Frauen sind aber die unterschiedlichen Branchen und Arbeitszeitmodelle und die damit einhergehenden Gehaltsunterschiede nicht berücksichtigt.
Der um diese strukturellen Unterschiede bereinigte Gender Pay Gap lag im Saarland laut Statistischem Amt bei fünf Prozent.
Junge Frauen mit Gehaltsplus
Auch zwischen den Altersgruppen gibt es teils erhebliche Unterschiede. Kurz vor der Rente etwa haben Männer und Frauen die größte Gehaltslücke. Bei den 55- bis 59-Jährigen liegt sie demnach bei 29 Prozent.
Ganz anders hingegen bei jungen Menschen: Bei den Beschäftigten zwischen 25 und 29 Jahren haben Frauen im Schnitt das höhere Einkommen. Ihr Bruttolohn lag im vergangenen Jahr mit 22,34 Euro etwa 17 Prozent höher als der gleichaltrigen Männer.
Vom Gender Pay Gap zur Gender Pension Gap
Die Gehaltsunterschiede schlagen sich später entsprechend in den Renten nieder. Während Männer in Deutschland nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung durchschnittlich 1728 Euro pro Monat erhalten, beträgt die durchschnittliche Altersrente bei Frauen 1316 Euro. Somit erhalten Frauen im Alter im Durchschnitt gut 400 Euro weniger.
Gehaltsunterschied langfristig offenbar leicht gesunken
Im Vergleich zu früheren Jahren ist der Gender Pay Gap leicht gesunken – 2006 lag er im Saarland etwa noch bei 23 Prozent. Das Statistische Amt weist aber darauf hin, dass ein Vergleich mit früheren Jahren nur eingeschränkt möglich ist, da mittlerweile andere Datenquellen verwendet werden.
Über dieses Thema haben die SR info-Nachrichten auch im Radio am 06.03.2024 berichtet.
