Ausweichquartiere für Innen- und Gesundheitsministerium kosten 1,6 Millionen jährlich

Ausweichquartiere für Innen- und Gesundheitsministerium kosten 1,6 Millionen jährlich

Janek Böffel   31.07.2023 | 07:00 Uhr

Dass das Innen- und das Gesundheitsministerium ihren Standort aufgrund von Sanierungsarbeiten in die Saarbrücker Innenstadt verlegen, ist bereits seit einigen Monaten bekannt. Jetzt gibt es auch Klarheit über die Mietkosten für das Ausweichquartier: jährlich 1,6 Millionen Euro.

Nachdem das saarländische Innenministerium bei der Frage nach den Mietkosten für das Ausweichquartier in der Mainzer Straße über Wochen darauf verwiesen hatte, dass man sich dazu im Interesse des Vermieters, den Saarlandversicherungen, nicht äußern wolle, nun die Antwort. Die jährlichen Miekosten belaufen sich auf 1,588 Millionen Euro. Das hat das zuständige Innenministerium dem SR mitgeteilt. Der Umzug des Innen- und des Gesundheitsministeriums ist notwendig, da das Gebäude in der Franz-Josef-Röder-Straße saniert werden muss.

Die Summe der Mietkosten sei angesichts von Lage und Räumlichkeiten ortsüblich. Zudem könnten auch weitere Abteilungen, die bisher nicht in den Ministerien selbst untergebracht sind, in die neuen Räumen in der Mainzer Straße einziehen.

Umzug Anfang 2024

Der Umzug der rund 260 Mitarbeiter der beiden Ministerien soll Anfang kommenden Jahres erfolgen. Ob das klappt, ist aber noch nicht sicher. Es hänge davon ab, ob es dem Vermieter gelinge, Handwerker zu finden, um die notwendigen Herrichtungsarbeiten zeitgerecht umsetzen zu können, wie es aus dem Ministerium heißt.

Auch die Umzugskosten lassen sich noch nicht abschätzen. Wie hoch die Kosten dafür sind, ist noch unklar. Offenbar auch, weil noch nicht klar ist, wie es mit dem Gebäude überhaupt weitergeht. Ein Sanierungsplan könne erst durchgeführt werde, wenn Art und Umfang der Folgenutzung feststehen, heißt es aus dem Ministerium. Dies sei noch nicht der Fall. Wohl auch deshalb wurde der Mietvertrag für die neuen Räumlichkeiten für zehn Jahre abgeschlossen.

Auch Finanzministerium zieht um

Damit wäre dann mehr als die Hälfte der sieben saarländischen Ministerien in Ausweichquartieren untergebracht. Das Bildungsministerium war bereits 2014 wegen dessen Baufälligkeit aus dem Pingusson-Bau ausgezogen, der Sanierungsstau dort beläuft sich mittlerweile auf wohl mindestens 55 Millionen Euro. Für das Ausweichquartier sind jedes Jahr über eine Million Euro fällig.
Im Spätsommer oder Herbst wird dann das Finanzministerium ebenfalls wegen Sanierungsbedarf  - hier geht man von einer zweistelligen Millionen-Summe aus - auf den Eschberg ziehen.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 31.07.2023 berichtet.


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