Was tun, wenn die Wildschweine den Garten umgraben?
Interview: Landesjägermeister Josef Schneider zur Wildschweinplage
Wildschweine können zu einer richtigen Plage werden. Und richtig ärgerlich wird es, wenn das Schwarzwild dann auch noch den heimischen Garten umgräbt. Doch was kann man tun?
Zurzeit sind sie wieder verstärkt unterwegs und graben um, was ihnen vor die Schnauze kommt: Wildschweine.
In diesem Jahr seien es im Saarland besonders viele, sagt der saarländische Landesjägermeister Josef Schneider. Zum einen durch die reduzierte Jagd aufgrund von Corona, aber auch, weil die letzten Jahre hinsichtlich des Futterangebotes für die Tiere besonders gut gewesen seien.
"Wir hatten viele Jahre hintereinander eine starke Eichel- und Bucheckernmast im Wald und die Wildschweine richten ihr Fortpflanzungsverhalten insbesondere auch nach dem Nahrungsangebot", so Schneider. Hinzu komme, dass durch die relativ milden Winter viele Frischlinge überlebt hätten. "Und Frischlinge werden in der Regel mit einem halben Jahr selbst fortpflanzungsreif."
Wildschweine im Garten - was tun?
Das Problem sei, dass in Gärten, die als so genannte befriedete Gebiete zählen, nicht geschossen werden dürfe - auch aus Sicherheitsgründen, so der Landesjägermeister. Im Grunde helfe nur, den Garten fest einzuzäunen und ein mögliches Futterangebot für Wildschweine - zum Beispiel Komposthaufen - zu entfernen.
Jagdpächter informieren
Wer in seinem Garten ein Problem mit Wildschweinen hat, sollte sich aber auf jeden Fall auch an den örtlichen Jagdpächter wenden. "Die Kolleginnen und Kollegen in den Revieren helfen, wo immer es geht", sagt Schneider.
Selbst wenn im Garten selbst das Wild nicht geschossen werden darf: Es werde dann versucht, in der Nähe in der freien Natur das Schwarzwild zu erlegen. Wer vor Ort der Jagdpächter ist, das könne man bei der Polizei erfragen.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 26.10.2021 auf SR 3 Saarlandwelle