Riesiges Vorkommen von natürlichem Wasserstoff vermutet

Riesiges Vorkommen von natürlichem Wasserstoff vermutet

Reporterin: Lisa Huth/Onlinefassung: Dagmar Scherer   16.01.2024 | 13:00 Uhr

Bei Bohrungen für Kohleflözgas bei St. Avold in Frankreich wurde natürlicher Wasserstoff entdeckt. Die Forscher vermuten, dass es in der Tiefe ein riesiges Vorkommen geben könnte.

Im Kampf gegen den Klimawandel wird große Hoffnung auf den CO2-freien Wasserstoff gesetzt. Saubere Energie, mit der in der Zukunft auch unsere Industrie laufen soll. Es gibt verschiedene Methoden, Wasserstoff herzustellen, aber dafür benötigt man wiederum Energie. Doch es gibt auch eine Form von Wasserstoff, der in der Natur vorkommt. Der so genannte weiße Wasserstoff.

Möglicherweise weltweit größtes Vorkommen

Im benachbarten St. Avold wird nun ein riesiges Vorkommen an weißem Wasserstoff vermutet. Nach Angaben eines Forschers aus Nancy möglicherweise das weltweit größte Vorkommen.

Das Vorkommen soll in einer Tiefe von fünf bis sechs Kilometern liegen. Zum Vergleich: Die tiefsten Minen der Erde reichen bis in eine Tiefe von vier Kilometern.

Eine Zufallsentdeckung

Entdeckt wurde das Vorkommen bei Bohrungen für Kohleflözgas. Bei diesen Bohrungen trat Wasserstoff zutage. Der Anteil betrug in einer Tiefe von 1200 Metern bereits 20 Prozent. Und schon ab diesem Anteil könnte eine Förderung sich lohnen, sagt der Forscher für Georessourcen Jacques Pironon an der Uni Nancy.

Die Nutzbarmachung

Um den weißen Wasserstoff zu nutzen, müsste man ihn natürlich erst von Verunreinigungen befreien. Dafür gibt es zwar noch keine definierte Methode, aber vorstellbar wäre beispielsweise der Einsatz einer großen Membran. Und das Gute ist: Je tiefer man bei der Bohrung geht, um so reiner ist der Wasserstoff.

Großes Interesse - auch im Saarland

Auch wenn die Förderung von weißem Wasserstoff direkt in der Nachbarschaft noch Zukunftsmusik ist: Im Saarland stößt der Fund auf großes Interesse. Hier gebe es einen starken Bedarf an Wasserstoff, sagt Bettina Hübschen von der Wasserstoffagentur des Saarlandes. Für die Stahlindustrie ebenso wie für die Kraftwerke im Land. Deshalb werde derzeit auch ein an einem Piplinesystem quer durch Frankreich bis ins Saarland geplant.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 16.01.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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