Neunkircher Arbeitsgemeinschaft hilft Bürgern und Stadt

Neunkircher Arbeitsgemeinschaft hilft Bürgern und Stadt

Reporter: Christoph Borgans/Onlinefassung: Dagmar Scherer   07.03.2024 | 16:15 Uhr

Seit gut einem halben Jahr gibt es in Neunkirchen eine Arbeitsgemeinschaft "Subjektives Sicherheitsgefühl". Bei regelmäßigen Treffen haben die Bewohner der Stadt dort die Möglichkeit, Sorgen, Ängste und Probleme zur Sprache zu bringen und Vorschläge zur Verbesserung zu machen. Ein Angebot, von dem auch die Stadt profitiere, so ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes.

In der Neunkircher Innenstadt fühlen sich viele Menschen nachts nicht sonderlich sicher.

Der Präventionsrat der Stadt hat deshalb bereits im vergangenen Jahr die Arbeitsgemeinschaft AG Subjektives Sicherheitsgefühl gegründet. Dort treffen sich engagierte Bürger in der Regel einmal im Monat, um Vorschläge zu erarbeiten, wie man das Sicherheitsgefühl der Menschen verbessern kann.

Das subjektive Sicherheitsgefühl

Beispiel Lübbener Platz. Dort gebe es ja jetzt ein helleres Licht, so einer der Teilnehmer in der Arbeitsgruppe. Andere pflichten ihm bei. Das habe in der Zeitung gestanden. Ein gutes Beispiel für subjektives Sicherheitsgefühl, denn an der Beleuchtung des Platzes hat sich noch gar nichts geändert. Die moderne Lichtanlage, über die viel berichtet wurde, wurde nach Angaben der Tiefbauabteilung der Stadt noch gar nicht installiert. Allein, dass die Stadt Initiative zeigt, hat aber schon eine Wirkung.

Und das ist gut so, denn schnelle Erfolge sind nicht zu erwarten, sagt der Vorsitzende der AG, Gerhard Naßhan, Kriminalbeamter im Ruhestand. Damit aus einem jahrelangen Gefühl der Unsicherheit ein Gefühl der Sicherheit werde, dazu brauche es einfach Zeit. Das Ganze sei einfach sehr komplex. "Das geht nicht auf die Schnelle, wenn es zuverlässig und wirksam sein soll."

Immer wieder Experten zu Gast

Die AG lädt immer wieder auch Experten ein. So zum Beispiel Anja Leinenbach von der Polizei Neunkirchen, die aktuelle Kriminalitätstatistiken vorstellt. Oder Neunkircher Streetworker und einen Fachmann vom Innenministerium. Besonders wichtig ist es der Arbeitsgemeinschaft aber auch, den Bürgerinnenen und Bürgern das Gefühl zu vermitteln, dass sie mit ihren Sorgen ernst genommen werden.

Ordnungsamt: "Beide Seiten profitieren davon"

Dazu trägt auch Marcel Strauß vom Ordnungsamt bei. Zusammen mit einer Kollegin nimmt er an Sitzungen teil, gibt Rückmeldung zu Vorschlägen, informiert und notiert sich vor allem immer wieder konkrete Probleme. Es sei einfach wichtig, immer wieder auch den Blick von außen zu haben, "denn manchmal wird man ja betriebsblind und sieht Dinge nicht so, wie die konkret Betroffenen", sagt Strauß. Sein bisheriges Fazit zu der Arbeitsgemeinschaft lautet deshalb auch: "Beide Seiten profitieren davon."

Stadt prüft konkrete Vorschläge der AG

Seit ihrer Gründung im Sommer hat die AG 20 Problembereiche definiert und für drei davon konkrete Vorschläge erarbeitet: die Sicherheit in der Kerninnenstadt, der Mantes-La-Ville-Platz und die Vermüllung von Parks. Die Vorschläge dazu reichen von der Forderung nach mehr gemeinsamen Streifen von Polizei und kommunalem Ordnungsdienst über Videoüberwachung an Müllcontainern, einem örtlichen Alkoholverbot bis hin zum Einsatz ehrenamtlicher Müllsammler. Und die Gemeinde habe auch zugesagt zu prüfen, was davon machbar und zielführend sei, sagt der AG-Vorsitzende Naßhan.

Und während der Präventionsrat prüft, geht die Arbeit der AG weiter. Denn das Thema „Subjektive Sicherheit“ ist längt noch nicht abgeschlossen.

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 07.03.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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