30 Jahre Haft für Terror-Helfer vom Straßburger Weihnachtsmarkt
Ein Helfer des Straßburger Weihnachtsmarkt-Attentäters von 2018 muss 30 Jahre ins Gefängnis. Auch gegen zwei weitere Männer verhängte das Gericht Haftstrafen wegen Hilfe beim Waffenkauf. Bei dem Attentat waren fünf Menschen gestorben.
Gut fünf Jahre nach dem Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt hat ein Schwurgericht in Paris am Donnerstagabend einen 42 Jahre alten Helfer des Attentäters zu 30 Jahren Haft verurteilt. Er soll ihm mit der Beschaffung von Waffen bei der Umsetzung seiner Terrorpläne geholfen haben.
Ermittler: Helfer war an allen Phasen beteiligt
Für das Gericht gab es keinen Zweifel, dass Audrey Mondjehi von der Radikalisierung seines Freundes Chérif Chekatt und dessen terroristischen Absichten wusste. Er muss deshalb wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung für 30 Jahre ins Gefängnis.
Der aus der Elfenbeinküste stammende Mondjhei hatte eingeräumt, als Mittelsmann beim Waffenkauf gedient zu haben. Er habe jedoch nicht gewusst, was Chekatt damit vorgehabt habe, hatte er betont. Nach Einschätzung der Ermittler war Mondjehi hingegen „an allen Phasen der Vorbereitung und Ausführung beteiligt“ gewesen. „Ich werde mein ganzes Leben lang bereuen, was passiert ist“, sagte er vor Gericht.
Zwei weitere Haftstrafen
Gemeinsam mit Mondjehi standen drei weitere Männer vor Gericht. Zwei von ihnen bekamen Freiheitsstrafen von fünf bzw. vier Jahren, die teilweise zur Bewährung ausgesetzt wurden. Ein vierter Angeklagter wurde frei gesprochen. Ein 83-jähriger mutmaßlicher Waffenhändler soll sich wegen gesundheitlicher Probleme erst später vor Gericht verantworten.
Bei dem Attentat auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt am 11. Dezember 2018 hatte der 29-Jährige Chérif Chekatt, ein Islamist, mit einem Lebel-Revolver und einem Küchenmesser fünf Menschen getötet und elf weitere verletzt. Zu seinen Opfern zählten zwei junge Journalisten aus Italien und Polen, ein afghanisch-französischer Vater von drei kleinen Kindern, ein Straßburger Rentner und ein thailändischer Tourist.
Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS), der der 29-Jährige in einem Video Treue geschworen hatte, reklamierte die Tat für sich. Chekatt selbst wurde zwei Tage nach der Attacke von der Polizei erschossen.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 05.04.2024 berichtet.